Sonntag, der letzte Tag der Badminton Horse Trials, bringt immer nochmal seine eigene Atmosphäre mit sich. Nach dem immer anspruchsvollen und selektiven Geländetag liegt nun die erneute Anspannung in der Luft- wie haben die Pferde den Kurs verpackt und wer wird am Ende der Sieger sein?
110.000 Besucher säumten gestern bei strahlendem Sonnenschein und trugen die Reiter mit tosendem Applaus von jedem Hinderniskomplex zum nächsten Hindernis. Das ist schon einfach etwas ganz Besonderes und die meisten Spitzenreiter der Vielseitigkeit möchten es sich nicht nehmen lassen, einmal in Badminton über die Ziellinie zu galoppieren.
Einer, dem genau das gestern gelungen ist, ist Christoph Wahler. Es ist ihm nicht nur gelungen, mit Carjatan S das Ziel zu erreichen, sie brachten in einem der besten Starterfelder eine der besten Geländerunden überhaupt ins Ziel.
So konnten sie sich von Platz 33 nach der Dressur (hier geht es zum Bericht) bis auf Platz 14 vorarbeiten. Nur 9 Sekunden über der optimum time kamen sie ins Ziel, unterwegs wurden sie auf der Strecke noch angehalten und mussten sich dann weiter durch den schweren Kurs arbeiten.
Auch heute morgen beim trot up zeigte das Paar keine Spuren von Müdigkeit und war gut aufgelegt- Carjatan S is accepted schallte es aus den Lautsprecherboxen der zuschauerumsäumten trot-up Bahn.
So konnten sie dann heute nachmittag im Block der bis dato 20 besten Paare in den Springparcours starten. Die Erwartungen, vor allem bei Christoph selber, waren natürlich riesig. Carjatan S ist als gutes Springpferd bekannt, eine top ten Platzierung lag in greifbarer Nähe. Doch leider zerplatzte dieser Traum, mit 12 Minuspunkten kamen sie aus dem Parcours und rutschten dadurch auf Platz 22 ab.
Dennoch- eine spitzen Leistung, das erste Mal Badminton als 22. abzuschließen! Neben dieser Platzierung konnte sein Team noch eine weitere Auszeichnung mit nach Hause nehmen. Lilly Kirchheim, die mitgereiste Pflegerin von Carjatan S gewann heute die groom-Auszeichnung!
Und, es war ein historisches Badminton. Nachdem die britischen Mannschafts-Olympiasieger Laura Collett und London bereits in der Dressur mit nur 21,0 Minuspunkten Geschichte schrieben, setzten sie im Gelände noch einen drauf. Trotz eines Stops auf der Strecke kämpften auch sie sich durch den schweren Kurs und blieben letztendlich sogar innerhalb der Bestzeit. Als Führende gingen sie heute ins Springen und absolvierten den Parcours in einer unglaublichen Ruhe und Lässigkeit, letztendlich schlug der Schönheitsfehler von einer Sekunde Zeitüberschreitung zu buche. Nach dem 5* Sieg in Pau 2020, dem Sieg beim CCI4*-L Klassiker in Boekelo und Olympischem Gold in Tokyo feierten sie hier ihren nächsten 5* Sieg. Sie selber musste anschließend um Worte ringen.
