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Badminton (GBR): Christoph Wahler und Carjatan S mit hervorragendem Geländeritt

Badminton meldet sich 2022 zurück- nach zweijähriger Corona-Pause drängten sich die Zuschauermengen am sonnigen Geländetag entlang der Strecke vor Badminton House.

Schon im Vorfeld war klar, dass dieses Turnier wieder einmal kein Dressurturnier sein wird. Ein würdiger CCI5*-L Kurs wurde von Eric Winter erstellt. Overnight-Leader Laura Collett sprach hinterher gar von einem Kurs, der die Auszeichnung einer 6 Sterne Strecke verdient habe. Kein wirklicher Erholungssprung, den Pferden und den Reitern wurde nicht nur konditionell und kräftemäßig alles abverlangt, auch mental sei dies ihr schwerster Kurs bisher gewesen.

Nach dem Geländetag sind noch 59 der 83 Paare in der Wertung.

Und so begann auch der Tag. Schon als früher Starter schied der Olympia-Zweite und Zweitplatzierte nach der Dressur, Tom McEwen mit seinem Championatspferd Toledo de Kerser, an Hindernis 24 durch einen Sturz aus. Nur zwei Startplätze nach ihm ereignete die Europameister des letzten Jahres, Nicola Wilson und JL Dublin dasselbe Schicksal an Hindernis 27. Der Veranstalter meldete, das Pferd sei wohlauf. Nicola Wilson wurde aber zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus transportiert und zog ihr zweites Pferd zurück.

Doch mit der Rückennummer 8 zeigte William Fox-Pitt mit Oratorio, dass die Strecke machbar ist. 5 Sekunden über Bestzeit passierten sie die Ziellinie, kurz bevor Weltmeisterin Rosalind Canter mit Allstar B mit Rückennummer 10 nur 3 Sekunden über der optimum time im Ziel frenetisch gefeiert wurden.

Mit der Rückennummer 40 trabten dann Christoph Wahler und Carjatan S ins Stadion zur Startbox, man sah ihnen die Anspannung an. Aber hochkonzentriert galoppierten sie von Sprung zu Sprung und legten einen phänomenalen Ritt bei ihrer zweiten 5* Prüfung (sie wurden im letzten Jahr Zweite der 5* in Luhmühlen) hin. Mit -3,6 belastet kamen sie aus dem Gelände und sicherten sich damit letztendlich einen Platz in den top 15: Als 14. werden sie morgen hoffentlich frisch durch die Verfassung traben.

In Führung liegt wie schon nach der Dressur Mannschafts-Olympiasiegerin Laura Collett (GBR) mit London, nach einem von insgesamt 6 Ritten innerhalb der Bestzeit (-21,0). Und dahinter reihen sich dann auch weiterhin die big names ein: Oliver Townend galoppierte mit seinen beiden Pferden Swallow Springs und Ballaghmor Class in die Zeit (-25,7 bzw. -25,9) und schob sich damit auf die Plätze 2 und 3 nach vorne. Seiner Olympia-Teamkollegin lässt er damit aber einen Vorsprung von -4,7 für das morgige Springen.

Zuletzt fand Badminton 2019 statt, in dem Jahr konnte Piggy March mit Vanir Kamira siegreich heimkehren. Heute liegt das Paar zunächst an fünfter Stelle, hinter Rosalind Canter (GBR) und Lordships Graffalo. Sie rangiert mit Weltmeister Allstar B an sechster Stelle vor dem ersten nicht britischen Paar: Jonelle Price (NZL) und der Badminton-Siegerin von 2018, Classic Moet, die inzwischen 19 Jahre alt ist und heute eine brillante Runde innerhalb der Bestzeit ins Ziel lief.

Komplettiert werden die derzeitigen top ten von Mannschafts-Europameisterin Kitty King mit Vendredi Biats (GBR) und William Fox-Pitt mit seinen beiden Pferde Oratorio und Little Fire, der übrigens seine ersten Sprünge in Deutschland unter Anna Siemer und unter dem Namen Butt’s Aiden absolvierte.

Die britische Dominanz des Vielseitigkeitssports, die mit vielen top Paaren im Spitzensport hervorragend aufgestellt sind, zeigt sich auch in Badminton.

Dazwischen ein taffer Ritt des einizigen deutschen Starters, Christoph Wahler, der damit an diese Spitzenpaare aufschließt und morgen mit einem fehlerfreien Springen vielleicht noch die Chance hat, in die top ten zu reiten.

Zwischenergebnisse nach dem Gelände

Christoph Wahler:

„Das war schon ein wirklich richtig richtig schwerer Kurs, der auch von der Höhe her am Limit war. Ich bin gut reingekommen und hatte die ersten 2,3,4 Minuten ein super Gefühl. Ab dann wurde es harte Arbeit, aber er hat das überragend gemacht. Ich bin froh, dass er so fit war, er hat bis zum Schluß auf mein treiben reagiert und noch denselben Sprung gemacht. Das Pferd hat einen überragenden Job gemacht, ich bin so stolz auf ihn und hatte ein super Gefühl. Was hier los ist, wie die Leute einen über den ganzen Kurs hinweg anfeuern, das ist schon etwas ganz Besonderes. Die Nervosität vorher war natürlich auch besonders, vor allem wenn man dann sieht, dass die Ersten stürzen. Es ist so viel passiert, da fängt man dann doch nochmal an nachzudenken. Aber vom Start an waren wir voll fokussiert und ich bin einfach nur stolz und happy über die Runde.“

Christoph Wahler- Carjatan S / Badminton 2022 / Bilder: eventing-images.com – Tim Wilkinson

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