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Let the Games begin!

Am Mittwoch reiste die deutsche Entourage vom Trainingslager aus ins rund 200km entfernte Versailles. Nachdem Viamant du Matz mit seiner Reiterin Sandra Auffarth leider aufgrund einer leichten Unregelmäßigkeit beim letzten Vortraben vor der Abfahrt nicht mehr dabei sein kann, rutschte Reservistin Julia Krajeswski mit Nickel ins deutsche Trio nach. Die bedeutete auch, dass Calvin Böckmann nun statt in die Holding Stables nach Jardy (dort hätte er bis zur ersten Verfassungsprüfung auf einen möglichen Einsatz gewartet) mit zum Schloss nach Versailles fahren durfte. Er ist mit The Phantom of the Opera nun als Traveling Reserve nachgerückt.

Einen Platz aufgerückt ist somit auch Jérôme Robiné auf den Platz des ,,fünften Mannes“ und machte sich mit seinem LKW und Black Ice im Blitzverfahren auf den Weg nach Jardy. Dort warten sie nun noch bis zur ersten Verfassung auf einen möglichen Aufruf zum Nachrücken. Das Reitsportzentrum Haras de Jardy liegt nur rund 10 Autominuten entfernt des Veranstaltungsgeländes der olympischen Reiterspiele, sodass ein Nachrücken theoretisch auch noch in letzter Minute möglich wäre. Hoffen wir – auch wenn wir es Jérôme von Herzen gönnen würden – dass ein weiterer Tausch im deutschen Team nicht nötig sein wird.

Während der Mittwoch ganz im Zeichen des Ankommens und Orientierens stand, ging es für alle Nationen am Donnerstag erstmals zur Familiarization ins große Stadion. Dort durften die Pferde nationenweise zunächst um das Viereck und anschließend für 15 Minuten auf dem Prüfungsplatz gearbeitet werden. Bereits ohne Zuschauer ist die Kulisse mit dem Château de Versailles im Hintergrund gigantisch. Die Atmosphäre, wenn dann am Wochenende bzw. am Montag das Stadion mit rund 16.000 Fans gefüllt sein wird, ließ sich bereits erahnen. Für das Team stand am Donnerstag außerdem das gemeinsame Abgehen von Pierre Le Goupils Geländestrecke und ein Ausflug ins Olympische Dorf an. Dort wohnen die deutschen Buschreiter zwar aufgrund der Entfernung (etwa 25 Kilometer + viel Verkehr auf dem Autobahnring um Paris herum) zur Reitsportanlage nicht, jedoch gehört der Besuch sowie das obligatorische Foto vor den Olympischen Ringen im Dorf zum ,,Must Have“ der Spiele. Eine weitere Besonderheit ist die Tradition Ansteckpins am Akkreditierungsband mit Athleten anderer Nationen untereinander zu tauschen.

Ab nun heißt es jedoch allmählich Fokus auf den sportlichen Teil des Wochenendes: Am Freitag ab 9:30 Uhr startet der erste Vetcheck für alle 65 Starterpaare. Dieser wird zwar nicht im Livestream oder im Fernsehen übertragen, jedoch wird Eventing Nation einen Liveticker Vetcheck mit allen wichtigen Infos schalten. Aufgrund der Prüfungsstarts am Samstag werden die Buschreiter am Freitagabend jedoch leider nicht an der großen Eröffnungsfeier mit Booten auf der Seine im Herzen von Paris teilnehmen können.

Deutschland hat das wohl unbeliebteste Los des Wochenendes gezogen: Sie starten als allererste Mannschaft in das Turnier. Das heißt eines der drei deutschen Starterpaare wird den olympischen Wettkampf eröffnen und als erstes am Samstag um 9:30 Uhr die Mittellinie mit dem Château im Rücken hinunter galoppieren. Ein sehr sehenswertes Video mit einem Demo-Ritt der verkürzten und sehr anspruchsvollen Vielseitigkeits-Dressuraufgabe mit Kommentar von Bettina Hoy gibt es hier zu sehen.

Die genaue Startreihenfolge für die Dressur und das Gelände wird nach dem ersten Vetcheck von den Chefs d’Equipe festgelegt und dann hoffentlich zeitnah (genauso wie die Ergebnisse) auf der offiziellen Ergebnisseite der olympischen Spiele veröffentlicht: Starter- & Ergebnislisten. Das deutsche Team wird sich wahrscheinlich eher verhalten darüber gefreut haben, dass sie die ,,Pathfinder“ des olympischen Wettbewerbs sein werden, aber nun gilt das Motto: ,,Die Ersten werden die Ersten sein!“

Während aktuell für den Dressursamstag noch einige Wolken und Regentropfen auf der aktuellen Wetterapp angezeigt werden, sind für den Geländesamstag ideale 25 Grad und Sonne vorausgesagt. Bei den Entscheidungen am Montag könnte gar die 30 Grad Marke geknackt werden. Es verspricht also sowohl sportlich als auch von den Bedingungen her ein grandioser Wettkampf mit den Besten der Besten in unserem Sport zu werden.

Let the Games begin!

Das Team Germany beim Ausflug ins Olympische Dorf – Olympische Spiele Paris 2024 Foto: Privat
Das Team Germany beim Ausflug ins Olympische Dorf – Olympische Spiele Paris 2024 Foto: Privat

Sandra Auffarth und Viamant du Matz nicht in Paris am Start

Paris: Alle deutschen Vielseitigkeitspferde „fit to compete“