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Ready to go- Christoph Wahler ist bereit für sein 5* Debüt

In Pau findet Ende Oktober die einzige CCI5*-L Prüfung diesen Jahres statt- coronabedingt sind alle anderen 5* Klassiker (Adelaide, Badminton, Luhmühlen und Burghley) abgesagt worden. Zwei deutsche Paare, die in der letzten Zeit besonders auf sich aufmerksam machen konnten, sind bereits mit ihren Pferden in der letzten Vorbereitung für die 5* Premiere: Christoph Wahler wird mit seinem Carjatan S nach Frankreich reisen, ebenso wie Anna Siemer mit FRH Butts Avondale.

Wir konnten auch mit Christoph noch ein interessantes Interview führen.

 

Christoph, im Corona-Jahr planst du deine und eure 5* Premiere in Pau. Lief deine Vorbereitung so, wie du es dir vorgenommen hast?

„So im letzten lief die Vorbereitung dann jetzt schon nach Plan. Ganz ursprünglich wollten wir ja dieses Jahr im April nach Kentucky fliegen- Carjatan war bereits auftrainiert und im Galopptraining, als dann klar wurde, dass die Prüfung abgesagt wird. Also habe ich ihn erst einmal wieder heruntergefahren. Wir sind dann im Juni in Westerstede in die Saison gestartet, er fühlte sich von Prüfung zu Prüfung besser an. Die Prüfung in Arville hat ihm sicherlich noch einen Konditionsschub mitgegeben, die letzten 8 Wochen haben wir nun auch das Galopptraining intensiviert- wir reiten ja beide das erste Mal über einen Kurs von rund 11 Minuten- da muss man schon fit für sein. So habe ich jetzt aber das Gefühl, dass wir gut vorbereitet sind. Ob es dann so ist, weiß ich dann wohl erst nach der Prüfung.“

 

Als letzte Vorbereitungsprüfung warst du in Luhmühlen. Ein ärgerlicher run-out verhinderte euren Sprung zur Einzel-Medaille. Wurmt dich das noch, oder ist das abgehakt und der Blick voll auf Pau gerichtet?

„Wenn ich ehrlich bin, abgehakt ist das noch nicht. Aber mein Fokus liegt auf Pau. Ich kann nicht sagen, wie oft ich in den letzten Tagen noch über diese Ecke gesprungen bin. Das war einfach sehr ärgerlich, Carjatan hatte noch nie einen Fehler an einer technischen Aufgabe. Dass das ausgerechnet dann passiert, wo wir die Chance hatten in einem sehr starken Starterfeld vorne mitzureiten, wurmt mich natürlich schon noch.“

 

Du betreibst nun deinen elterlichen Betrieb, ein Ausbildungs- und Vermarktungsstall für Dressurpferde- in Luhmühlen lieferten Carjatan und du die beste Dressur bisher ab. Hast du auch mit ihm dein Training anders gestaltet?

„Ehrlich gesagt nein. Wir haben nicht groß etwas verändert. Carjatan ist sicher jetzt mit 11 Jahren ausgereift und kräftiger geworden- ich finde er sah noch nie so gut aus wie jetzt. Zudem habe ich natürlich deutlich mehr Praxis im Dressurreiten. Zuhause reite ich deutlich mehr Dressur und ich kann nicht mehr zählen, in wie vielen Dressurprüfungen ich in diesem Jahr am Start war. Dadurch habe ich im Viereck natürlich auch viel mehr Routine, das hat gar nichts direkt mit Carjatan zu tun. Dieses Jahr wurde er immer konstanter und ging eigentlich immer ordentliche Dressuren. Er hat die Möglichkeiten in der Dressur vorne mitzumischen und nun können wir das auch immer gezielter auf den Punkt bringen. In Strzegom konnten wir vorher nicht ins Stadion- da weiß ich bei ihm, dass ich ihn lieber vorher einmal auf dem Viereck arbeiten sollte. Aber in Luhmühlen konnten wir jetzt alles abliefern und er bekam auch die verdienten Punkte.“

 

Derzeit dreht sich alles um die Corona-Infektionen, Risikogebiete und Quarantänebestimmungen. Wie ist da der derzeitige Stand bezüglich Pau und wie löst du diese Situation für dich?

„Wir werden schon vorab zuhause einen Corona-Test machen. Dort vor Ort werden wir natürlich versuchen, so wie es geht für uns zu sein und übernachten ja im LKW. Mit Einhalten der Abstandsregelung und Tragen der Maske sollten wir eigentlich gesund wieder nach Hause fahren können. Der Veranstalter in Pau hat organisiert, dass alle sich am Sonntag vor Ort noch testen lassen können, sodass wir bei Ankunft in Deutschland bereits das Ergebnis bekommen. Eventuell müssen wir dann nach einigen Tagen nochmals einen Test machen, das wird sich in den nächsten Tagen klären. Ehrlich gesagt, es ist dieses Jahr die einzige Chance für uns, eine 5* Prüfung zu reiten. Carjatan war im Frühjahr schon einmal fit dafür, nun würde ich es gerne angehen. Man muss ja ehrlich sagen, diese Thematik wird für uns alle jetzt einfach dazugehören. Ich bin verantwortlich für meinen Betrieb- wenn es sein muss, begebe ich mich natürlich in Quarantäne.“

 

Wer wird dich nach Pau begleiten?

„Aus den zuvor genannten Gründen haben wir uns dafür entschieden, dass meine Eltern daheimbleiben. Lilly Kirchheim, Carjatans Pflegerin, die ihn zu allen Prüfungen begleitet, wird mit mir nach Pau fahren. Zudem fährt seine Mitbesitzerin mit. Ich bin auch sehr dankbar, dass Peter Thomsen uns als Trainer zur Unterstützung unter diesen Umständen begleitet.“

 

Was nimmst du dir vor, für eure erste 5* Prüfung?

„Das zu beziffern ist ja immer schwierig. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn es uns nochmal gelingt, in der Dressur vorne mitzumischen. Und dem Ergebnis möchte ich dann natürlich gerne möglichst wenig hinzufügen. Vor allem geht es mir darum, zu sehen, wie er mit der langen Distanz umgeht, wie fit er am nächsten Tag ist. Mein Ziel ist es, möglichst konzentriert null und schadlos nach Hause zu reiten.“

 

Danke Christoph! Wir wünschen dir viel Glück, wir drücken dir die Daumen dafür!

 

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