Der Geländekurs der Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter im französischen Le Mans war anspruchsvoll. Aber die deutschen Teamreiterinnen haben ihn erfolgreich gemeistert und die Mannschaft vor dem abschließenden Springen gebracht an die Spitzenposition gebracht.
Gleich die erste deutsche Starterin, Pita Schmid aus dem sächsischen Neumark, bewies mit ihrer Stute Sietlands Catrina, dass sich der Kurs fehlerfrei und sogar deutlich unter den der erlaubten 6:32 Minuten bewältigen ließ. Ihre Teamkolleginnen machten es ihr nach. Zuerst Marlene Hayessen (Stauffenberg) mit Betty Boo, danach Nell Röming (Barsinghausen), die mit Marlon am dichtesten an die Bestzeit heranritt (6:31) sowie Schlussreiterin Sina Brügger (Ascheberg) mit Next Generation. „Das war ein Traum! Es ging schon super los, Pita hat vorgelegt und damit für eine positive Stimmung gesorgt. Dann kamen die beiden EM-Neulinge und waren beide null in der Zeit und Sina zum Schluss auch. Alle sind überall den direkten Weg geritten, haben nicht den kleinsten Umweg gemacht. Da waren wir die Einzigen. Das war vom Feinsten“, schwärmte Bundestrainer Rüdiger Rau. Pech hatte lediglich Einzelreiterin Diana Jakovlev (Hamburg) mit Ravella. Sie hatte an Hindernis fünf etwas Probleme mit der Distanz, trennte sich unfreiwillig von ihrem Pony und gehörte zu dem Dutzend Reiter, das nicht ins Ziel kam.
Für das deutsche Team blieb es dank ihrer geschlossenen Glanzleistung beim Dressurergebnis von 93,0 Minuspunkten. Damit rangieren die vier vor dem Finaltag auf Platz eins vor den Gastgebern aus Frankreich. Sie mussten sich einige wenige Zeitfehler anrechnen lassen und nehmen 96 Minuspunkte mit ins kommende Springen. Die nach Dressur führenden Iren brachten nur Carla Williamson mit Galco „null“ ins Ziel und erhöhten damit ihr Punktekonto auf 104,0 Minuspunkte – Platz drei. Für Williamson bedeutete die Nullrunde jedoch Platz eins in der Zwischenwertung (27,4 Minuspunkte), gefolgt von Sina Brügger mit 28,8 Minuspunkten. Auch Nell Röming konnte mit 31,5 Minuspunkten bis dicht ans Podium heranrücken. „Gefeiert wird aber noch nicht“, sagte Rüdiger Rau bestimmt. „Morgen kommen erst noch die Verfassungsprüfung und das Springen – und dann sehen wir weiter.“ fn-press/Hb