Die Briten dominieren die CCI5*-L in Luhmühlen. Laura Collett siegt überlegen mit Rekordergebnis, Kitty King wird Zweite, Platz 3 für die amtierende Weltmeisterin Yasmin Ingham. Jérôme Robiné und Black Ice sowie Arne Bergendahl und Luthien können bei ihrem 5* Debüt direkt in die Platzierung reiten und werden 10 bzw. 14.
Emily King zeigte als fünfte Starterin, dass der Springparcours der CCI5*-L fehlerfrei zu bewältigen ist. Mit dem springgewaltigen Valmy Biats sah der Parcours mit zwölf Hindernissen geradezu leicht aus. Interessant an dem Parcours waren zwei direkt hintereinander aufgebaute zweifache Kombinationen, zunächst eine Kombination bestehend aus zwei Oxern und dann direkt eine Steil-Steil-Kombination. Außerdem mussten die Paare kurz vor dem Ende des Parcours eine dreifache Kombination überwinden. Insgesamt blieben nur fünf der 29 an den Start gegangenen Paare ohne Fehler im Parcours. Zwei weitere Pferde blieben ohne Abwürfe, jedoch mit Zeitfehlern.
Emma Brüssau und Dark Desire GS (Züchter: Bermd Gehrdau-Schröder; Besitzer: Jürgen Brüssau) gingen als erstes deutsches Paar in den Parcours und mussten ihrem Ergebnis nach dem Gelände noch weitere 8 Punkte für zwei Abwürfe hinzufügen. Somit beenden sie ihr 5*-Debüt mit einem Endergebnis von -54,1 Punkten auf Rang 21.
Arne Bergendahls Luthien (Züchter: Heinrich Bergendahl; Besitzer: Helmut Bergendahl) wirkte schon morgens bei der Verfassungsprüfung sehr motiviert und zeigte auch im Parcours, dass ihr das lange Gelände am Samstag anscheinend nichts anhaben konnte. Arne manövrierter die hochmotivierte und teilweise etwas eigenwillig springende Stute geschickt durch den Kurs. Kurz vor Ende fiel das mittlere Element der dreifachen Kombination, Endergebnis: -45,1 Punkte. Somit konnte das Paar von Platz 36 in der Dressur über 20 Plätze im Klassement nach oben klettern und sich auf Platz 14 noch gerade als Letztplatzierter eine Schleife beim 5*-Debüt sichern.
Der Vorjahressieger Felix Vogg und Colero erwischten keinen guten Tag, mussten sogar 20 Strafpunkte für Abwürfe in Kauf nehmen und fielen von Platz 10 nach dem Gelände auf Platz 20 im Endklassement zurück. Bei Jérôme Robiné und dem 13-jährigen Black Ice (Züchterin: Judith McClelland; Besitzerin: Dorothea von Zedtwitz) fielen zwei Stangen im abschließenden Springen, außerdem mussten sie noch weitere zwei Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen. Einen Oxer schien ,,Benny“ nicht ganz richtig eingeschätzt zu haben und sprang nicht ganz weit genug. Nichtsdestotrotz konnten sie auf Platz 10 und mit -44,1 Punkten noch ,,ins Geld reiten,“ wobei ohne die Abwürfe sogar noch Platz 6 möglich gewesen wäre.
Dominiert wurde die Prüfung eindeutig von den Briten und insbesondere vom Damentrio um Laura Collett, Kitty King und Yasmin Ingham. Nachdem zunächst doch recht viele Stangen fielen, zeigte bereits der 30-jährige Brite Tom Jackson eine makellose Runde mit Farndon und rückte von Platz 12 nach dem Gelände auf Platz 6 vor. Ihm gleich taten es sein Landsmann Harry Meade und Tenareze (Platz 5) sowie der US-Amerikaner Boyd Martin (Platz 4) mit Londons Halbbruder Luke – beide stammen von Landos ab und tragen den Holsteiner Brand. Die beiden Zweit- bzw. Drittplatzierten Kitty King und Yasmin Ingham blieben beide an den abwerfbaren Hindernissen ohne Fehler, mussten jedoch 0,4 Strafpunkte für je eine Sekunde Zeitüberschreitung in Kauf nehmen. Das änderte allerdings nichts mehr an der Rangierung. Die Endergebnisse der beiden Power-Frauen betrugen -27,2 (King) und 27,9 (Ingham). Mit einem Polster von über einem Springfehler ritt also als letzte Starterin die Pau- und Badminton-Siegerin Laura Collett mit ihrem Erfolgspferd London 52 ein. London sprang vorsichtig und lediglich beim Einsprung zur ersten zweifachen Kombination gab es einen kurzen Moment zum Luft anhalten. Fehlerfrei und mit dem niedrigsten Ergebnis mit dem Luhmühlen je gewonnen wurde (-20,3) kamen die beiden schließlich ins Ziel und ließen sich von den begeisterten Zuschauern im Stadion feiern. Sie darf obendrauf die Siegerprämie von stattlichen 40.000 € in Empfang nehmen.
