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Le Lion d’Angers- WM der 6-und 7-jährigen VS-Pferde: Sensations-Sieg für Anna-Lena Schaaf und Lagona OLD

Mit einer deutschen Siegerin an der Spitze der Ehrenrunde gingen heute die Weltmeisterschaften der 7-jährigen Vielseitigkeitspferde in Le Lion d’Angers zu Ende.

Und dieses Paar feierte einen Sensationserfolg: Anna Lena Schaaf und Lagona OLD konnten im letzten Jahr bereits bei den 6-jährigen Vielseitigkeitspferden den WM-Sieg nach Hause bringen, als erste Stute und auch als erste Reiterin überhaupt konnte Anna Lena auch noch den Titel bei den 7-jährigen in Folge gewinnen. Dies gelang bisher nur dem Franzosen Thomas Carlile mit Tenareze.

Die Siegesschärpe setzte einem durchweg perfekten Wochenende für das Paar die Krone auf. Bereits in der Dressur brillierten sie mit der einzigen Bewertung von über 80% (-18,6 und damit 81,4%), im Gelände konnten sie eine Bilderbuchrunde innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel bringen und auch heute zeigten sie im Springen keine Nerven, Lagona OLD sprang vermögend und souverän die Runde nach Hause, als würde es um nichts gehen.

Mit ihrem Dressurergebnis von -18,6 beenden sie die Weltmeisterschaften 2022 und haben im Endergebnis mehr als einen Springfehler im Parcours Vorsprung vor Piggy March und ihrem Nachwuchspferd Dassett Arthalent (-22,7).

Mit seiner besten Dressur auf 3* Niveau machte der Hannoveraner Wallach ChinTonic seine Reiterin Julia Krajewski am Freitag schon glücklich. Mit einer souveränen, mutigen und schnellen Geländerunde brachte er sie am gestrigen Tag zum Strahlen, heute beendeten sie nach Platz 2 in der Dressur mit einem Abwurf die WM an sechster Stelle. Im letzten Jahr wurde der Vollbruder zu fischerChipmunk FRH bereits 5. bei der WM. Im Übrigen kann Julia nicht nur auf ihr Pferd stolz sein, sie ist auch die Trainerin der Doppel-Weltmeisterinnen. Zudem machte die Neuntplatzierte Antonia Baumgart eine enorme reiterliche Entwicklung unter ihrer Leitung. Auch sie ritt eine neue persönliche Bestleistung mit Ris de Talm am Donnerstag in der Dressur, am Samstag brachten sie eine starke Geländerunde nach Hause, unbeirrt dadurch, dass sie unterwegs angehalten wurden. Heute kostete ein Abwurf eine mögliche Medaille, dennoch kehren sie mit der Schleife für Platz 9 mit einer tollen Leistung heim.

Und auch Brandon Schäfer-Gehrau gehört zu den Schülern von Julia Krajewski. Er startete die Hannoveraner Stute Very Special in Le Lion d’Angers und konnte mit -24,8 direkt auf Platz 8 in den Wettbewerb eingreifen. Auch eine schnelle, kämpferische Geländerunde ließ sie davon nicht einbüßen, von Platz 7 ging es heute in das abschließende Springen. Hier kam es zu zwei Abwürfen, die das Paar leider viele Plätze kostete. Aber auch auf Platz 21 bei einer Jungpferde-WM kann der junge Reiter zurecht stolz sein.

Ergebnisse 7-jährige

Traditionell hat jede Nation im Aufgebot der 6-jährigen nur 3 Startplätze zu vergeben. Die Bundeschampionesse Dinathia war unter Sara Algotsson-Ostholt am Start, ging dadurch in das schwedische Kontingent ein.

Für den Start in Frankreich aufgestellt hatte Bundetrainer Peter Thomsen nach den Ergebnissen der Saison die Vize-Bundeschampionesse Lillet unter Andreas Dibowski, die Bundeschampionatsfinalistin Dia Divina FRH unter Nadine Marzahl und Tullibards Tick the Boxes mit Pauline Knorr, der ein irischer Wallach ist und deshalb bei den Bundeschampionaten nicht startberechtigt war (dort dürfen nur Pferde aus deutschen Zuchtverbänden an den Start gehen), der aber bereits zwei 2* Prüfungen mit guten Ergebnissen beendete.

Schon nach der Dressur war klar, dass diese drei Pferde mit der Medaillenvergabe in diesem Jahr voraussichtlich nicht mitsprechen werden.

Die deutsche Fahne hielten punktgleich der Westfale Baumann’s Dark Mark unter der Australierin Katja Weimann, sowie die Hannoveraner-Stute Dinathia unter Sara Altgotsson-Ostholt mit -29,2 und Platz 8 hoch.

Mit -31,4 kamen Lillet und Andreas Dibowski vom Viereck, sichtlich enttäuscht über die Bewertung nahm Dibo Platz 23 hin. Mit -33,0 erwischten auch Nadine Marzahl und Dia Divina FRH nicht ihren besten Dressurauftritt, die junge Stute zeigte sich doch etwas aufgeregt durch die große Atmosphäre. So erging es auch der dritten im Bunde, Pauline Knorr, die mit -37,3 vom Viereck kam.

Doch am nächsten Tag strahlten zumindest die beiden Damen wieder über das ganze Gesicht: Beide Pferde zeigten ihre ganze Klasse im Geländekurs und beendeten die CCI2*-L Runde mit einer clear round in time. Einen ärgerlichen und eher verwunderlichen run-out musste Andreas Dibowski mit seiner Lillet hinnehmen.

Gerade bei den 6-jährigen wirbelte der abschließende Springparcours das Klassement noch einmal deutlich durcheinander. Sehr zur Freude von Nadine Marzahl, deren Dia Divina FRH im Parcour förmlich mit den Hindernissen spielte und vermögend fehlerfrei nach Hause sprang, was ihnen Platz 10 im Endklassement einbrachte.

Tullibards Tick the boxes war im Parcours doch wieder etwas aufgeregter und nicht ganz so bei der Sache wie im Geländekurs, 3 Stangen fielen zu Boden- aber man darf eben auch nicht vergessen, es sind 6-jährige Pferde!

Einen Haken an das Wochenende wird wohl Andreas Dibowski machen. Nachdem ihm beim Abreiten heute noch das Martingal riss und durch einen unrittigen Moment im Parcours eine Stange fiel, beendet er die WM auf Platz 34 und ist sich sicher, dass er dennoch ein sehr gutes Pferd im Stall stehen hat.

Dinathia wird insgesamt 11., das beste deutsche Pferd ist am Ende Baumann’s Dark Mark unter Katja Weimann auf Platz 7.

Ergebnisse 6-jährige

Strzegom (POL): CCI4*-L Sieg für Calvin Böckmann und viele deutsche Erfolge

Pau CCI5*-L: Anna-Katharina Vogel beendet bei 5* Debüt auf Platz 11