Zur ersten von insgesamt sechs internationalen Vielseitigkeitsveranstaltungen im Jahr 2024 lud das Team rund um Course Desiger Marcin Konarski am Wochenende nach Ostern ins polnische Strzegom ein. Wie gewohnt folgten zahlreiche Buschreiterinnen und Buschreiter aus ganz Europa und darüber hinaus der Einladung. Allein aus Deutschland standen 36 Teilnehmer auf der Nennungsliste. Von den insgesamt vier ausgeschriebenen internationalen Prüfungen gingen gleich zwei Siege nach Deutschland. Sophie Leube gewann die CCI2*-S und Calvin Böckmann konnte die CCI3*-S für sich entscheiden.
Sehr zufrieden sein dürften die deutschen Kentucky-Aspiranten mit dem Verlauf der CCI4*-S Prüfung im polnischen Strzegom. Alle drei gestarteten Pferde kamen ohne Hindernisfehler ins Ziel und dürften nun bestens gerüstet sein für die große Reise die in rund 14 Tagen beginnt. Nur der großrahmige Schimmel Carlitos Quidditch K konnte, anders als geplant, nicht in der Vorbereitungsprüfung in Strzegom an den Start gehen, da er sich, wie seine Reiterin Malin Hansen-Hotopp auf Social Media berichtet, Anfang der Woche eine kleine Auszeit genommen hat. Der geplante Start in Kentucky scheint jedoch nicht in Gefahr zu sein.
Bestes deutsches Pferd in der CCI4*-S war der 12-jährige Hannoveraner D’Accord FRH (Züchterin: Christa von Paepcke; Besitzer: Stefan Haupt und Hendrik von Paepcke), der zu seinem Dressurergebnis von 32,8 Minuspunkten lediglich 2,4 Strafpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände hinzufügen musste und unter seinem Reiter Christoph Wahler knapp Zweiter hinter der Belgierin Tine Magnus mit Dia van het Lichterfeld Z wurde. Nur 0,2 Punkte lag Wahler am Ende hinter dem belgischen Siegerpaar. Dennoch dürfte der starke Saisonauftakt mit dem Sieg in Luhmühlen und Platz 2 nun in Strzegom ein gutes Gefühl für die anstehende Herausforderung der ersten gemeinsamen CCI5*-L Prüfung in Kentucky in drei Wochen geben. Dritte wurde die für Schweden startende Sara Algotsson Ostholt mit dem 11-jährigen Diarado-Sohn Dynamite Jack und -37,0 Punkten. Der Holsteiner war im vergangenen Jahr der vierbeinige Partner der Schwedin bei den Europameisterschaften in Le Pin au Haras und somit ihr aktuelles Toppferd.
Über Platz 5 freuen konnte sich Pia Leuwer mit dem großrahmigen polnischen Wallach Jard (Besitzer: Professor Bernd Heicke). -32,8 Punkte lautete das Ergebnis im Viereck, im Parcours kam ein Abwurf und ein Zeitfehler hinzu. Durch die zweitschnellste Geländerunde des Tages in der CCI4*-S mit nur vier Sekunden Zeitüberschreitung konnten sie im Vergleich zum Vortag noch einmal 12 Plätze gutmachen und sich mit dem Endergebnis von -38,8 Punkten ihre bisher beste Platzierung auf diesem Niveau sichern.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer: Platz 6 für Sandra Auffarth und Viamant du Matz (-39,1); Platz 9 für Calvin Böckmann und The Phantom of the Opera (-39,1).
Neben seinem aktuelle Toppferd The Phantom Of The Opera hatte Calvin Böckmann auch noch sein Junioren- bzw. Junge Reiter Pferd Altair de la Cense mit nach Strzegom gebracht. Die beiden gewannen in der Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von -29,4 Punkten. Das Paar hatte in den vergangenen Jahren einen ,,Durchmarsch“ durch die Level von CCI2* über sämtliche Nachwuchs-Championate bis zum ersten gemeinsamen CCI4*-L Sieg hingelegt. Dabei konnte Ali beeindruckende 25 Prüfungen am Stück ohne einen Hindernisfehler im Gelände absolvieren. Beim ersten gemeinsamen Start beim CHIO Aachen 2023 stürzten die beiden dann unglücklich im Wasser und der Rest der Saison 2023 stand dann unter dem Motto der Vertrauensbildung. Dass diese Bemühungen offenbar fruchteten zeigten die beiden nun mit dem Sieg in der ersten 3*-Prüfung nach Aachen im letzten Sommer.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer: Platz 6 für Sandra Auffarth mit Anthony (-30,0).
In der CCI2*-S Prüfung konnte Sophie Leube aus Hamm in Westfalen das Kunststück vollbringen die Plätze 1 und 2 für sich zu beanspruchen. Die Nase vorne hatte an diesem Wochenende der 8-jährige Trakehner Isselhook’s Asaro (Züchter: Klaus Dieter, Karen & Gerd Philipp; Besitzer: Gestüt Isselhook) der mit seinem Dressurergebnis von -26,2 Punkten einen Start-Ziel-Sieg hinlegte und somit seine Stallkollegin Heda (Züchter: Martin Prignitz; Besitzer: DOKR & Züchter) knapp auf Platz zwei verwies. Ihr Ergebnis lautete -26,4 Punkte. Die Aragorn W-Tochter konnte die Prüfung ebenfalls mit dem Dressurergebnis beenden. Der Sieger Isselhook’s Asaro konnte im vergangenen Jahr die CCI2*-L in Maarsbergen (NED) gewinnen und wurde auch bereits auf 3*-Niveau vorgestellt. Die Holsteiner-Stute Heda dagegen war im vergangenen Jahr in der CCI2*-S in Langenhagen Zweite, wurde aber insgesamt bisher seltener international vorgestellt als ihr Boxennachbar.
Fünfter in der CCI2*-S wurde Dirk Schrade mit seiner eigenen 7-jährigen Holsteiner-Schimmelstute Bacalar (Züchterin: Rita Siebke Baasch). Auch dieses Paar beendete die Prüfung mit einem FOD (,,Finish on Dressage Score“). Dies betrug -29,0 Punkte. Bisher wurde die Stute von Schrades Bereiterin Sabrina Mertens und ihm selbst auf dem Turnier vorgestellt und im vergangenen Jahr konnte sie sich bereits in zwei Intro-Prüfungen platzieren und zwei 2*-Prüfungen beenden.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer: Platz 8 für Sandra Auffarth mit Dream Worker (-30,5); Platz 11 für Liv Elin Gunzenhäuser und Chanel (-32,0); Platz 12 für Liv Elin Gunzenhäuser und Callisto R (-32,1); Platz 16 für Vanessa Bölting und Rousseaus Mademoiselle (-34,8).
In der CCI1*-Intro Prüfung siegte die Belgierin Lara de Liedekerke-Meier mit der erst sechsjährigen Hannoveranerstute Jungle Drum (Züchterin: Irene Tächl; Besitzer: Five Star Eventers & Irene Tächl) mit dem Dressurergebnis von -27,9 Punkten. Für die Jaguar Mail-Tochter war es der erste internationale Auftritt überhaupt. Die Züchterin und Mitbesitzerin Irene Tächl ist Besitzerin mehrerer Pferde im Stall Arville Sporthorses. Auch die bereits bis 4* erfolgreiche Stute Formidable befindet sich in ihrem Besitz. Auf Platz 2 landete die bekannte Vielseitigkeits-Content Creatorin Juliane Barth mit dem 8-jährigen Can’t Stop Caspar (Züchter: Michael Neumann; Besitzerinnen: Juliane & Doritt Barth). Auch dieses Paar beendete die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis. Dieses betrug -30,8 Punkte. Der Captain Olympic Sohn aus dem Zuchtgebiet Brandenburg-Anhalt konnte bei seinen bisherigen acht internationalen Starts auf Intro- und 2*-Niveau alle Geländeprüfungen ohne Hindernisfehler beenden.
