Auch heute schloß sich an den gestrigen ersten Dressurtag ein weiterer sonniger Tag mit hohen Temperaturen und einem hohen Niveau an Sport an.
Vor allem die deutschen Spitzenpaare zeigten sich in der CCI4* Prüfung von ihrer besten Seite und konnten unter Beweis stellen, dass sie sich im Viereck in Form für die Olympischen Spiele befinden.
Allen voran gelang dies Michael Jung, der mit fischerChipmunk FRH die Titelverteidigung in Tokyo anstrebt, nachdem er 2012 und 2016 Olympisches Einzelgold mit seinem legendären Sam gewinnen konnte. Das Paar konnte sich mit einer dynamischen, durchlässigen Prüfung mit vielen Höhepunkten an die Spitze des Feldes setzen und galoppiert morgen mit -21,4 aus der Startbox.
Direkt dahinter rangieren die Overnight-Leader des gestrigen Tages Sandra Auffarth und Let’s Dance, die gestern mit -22,0 ihr bisheriges Bestergebnis auf das Viereck brachten und damit einen hohen Maßstab setzten.
Weiter gereift, noch muskulöser und sich im Dressurviereck noch besser präsentiertend zeigte sich Amande de B’Neville, die 11-jährige Stute von Julia Krajewski, die nun in die Hufspuren ihres Samourai du Thot treten soll. Mit -23,9 starten sie morgen in die Geländestrecke.
Auch sicherte sich Sandra Auffarth mit ihrem zweiten Olympiakaderpferd Viamant du Matz einen Platz in den top ten, mit -27,1 rangieren sie derzeit an sechster Stelle. Der Fuchswallach machte es seiner Reiterin nicht ganz leicht, doch es gelang ihr, einige Höhepunkte herauszuarbeiten und ihn immer wieder zur Gelassenheit zurückzubringen.
Zurück meldete sich an der Spitze auch Andreas Ostholt im Sattel seiner Corvette. Sie wussten heute den Richtern sehr zu gefallen und können sich mit -28,3 über Platz 9 in dem hochkarätigen Starterfeld freuen.
Andreas Dibowski und FRH Corrida zeigten ebenfalls, dass sie sich in guter Form befinden und rangieren mit -29,8 derzeit an Rang 12.
Nach dem zweiten Dressurtag liegen Sophie Leube und J’Adore Moi nun an 15. Stelle (-30,6), Anna Siemer und FRH Butts Avondale an 16. (-30,7), Felix Etzel und Stalliwa T an 17. (-31,3) und Sandra Auffarth mit The Phantom of the opera an 18. (-31,4).
Zwischenergebnisse nach Dressurtag 2
Heute nachmittag beginnt dann die Dressur der CCI5*-L Prüfung. Morgen finden beide Geländeprüfungen statt.
Für alle vier deutschen Paare stand heute mit dem Beginn der CCI5*-L Prüfung eine Premiere an- der erste Start auf 5* Niveau.
Bei Christoph Wahler und Carjatan S stimmt das nur halbwegs- sie konnten im letzten Jahr in Pau bereits eine tolle Dressur auf 5* Niveau reiten, mussten dann allerdings aufgrund eines etwas dicken Beins vor dem Gelände die Heimreise antreten.
Heute liegen sie mit -32,1 an siebter Stelle vor dem Gelände- da wäre sogar etwas mehr drin gewesen, doch der Reiter hatte kurzzeitig einen falschen Weg eingeschlagen, was zu Punktabzug führte.
Besser war aus deutscher Sicht nur Michael Jung, der mit seinem 9-jährigen Nachwuchs-Championatspferd fischerWild Wave zu Platz 4 mit -30,1 ritt.
Einen guten Auftakt schafften auch Malin Hansen-Hotopp und Monsieur Schnabel, die mit -32,5 auf Platz 9 in Lauerstellung liegen, bevor es morgen ins Gelände geht.
Auch Nadine Marzahl und Valentine FRH legten einen guten Einstand auf 5* Niveau ins Viereck. Mit einer tollen Trab- und Schritttour punkteten sie noch deutlich besser, doch durch etwas Spannung in der Galopptour kamen sie letztlich auf -34,1 und damit derzeit Platz 12.
Aber- eine 5* Prüfung ist wohl selten ein Dressurturnier.
Stimmen über das CCI5*-L Gelände: (aus der pm des Veranstalters)
Michael Jung (GER): Das Gelände ist sehr schön gebaut, man muss konzentriert reiten, die richtige Linie und das richtige Tempo wählen, doch zwischen den Aufgaben liegen schöne sogenannte „Erholungssprünge“, bevor dann wieder neue Aufgaben zu bewältigen sind. Es ist alles schön verteilt und wird sich gut reiten lassen. Auch das neue Feld ist interessant. Es bringt nach dem Wasserkomplex Schwung in den Galopp, weil man eine gute Galoppstrecke hat. Für die Pferde ist das schön.
Jonelle Price (NZL): Es ist ein echter Fünf-Sterne-Kurs. Mike Etherington-Smith und das gesamte Team haben einen fantastischen Job gemacht. Es gibt viel zu springen, der gute Boden lässt die Pferde sicher gut galoppieren und ich denke, dass die Zeit ein interessanter Faktor sein wird.
Andrew Hoy (AUS): Es ist großartig, wieder in Luhmühlen zu sein. Das Turnier ist fantastisch – von den Bodenverhältnissen bis zur Gestaltung der Hindernisse. Der Kurs ist anspruchsvoll aber fair. Die Pferde müssen bis zum Ende der Strecke gut springen. Es wird sicher nicht leicht in der erlaubten Zeit zu bleiben – jeder der das schafft hat sich die Strecke klug eingeteilt.
Tim Price (NZL): Es ist ein wahrer Fünf-Sterne-Kurs. Es ist toll, dass noch mehr Land hinzugekommen ist, das macht die Strecke noch besser. Die Distanzen in den Kombinationen und Abfolgen sind sehr gut. Man hat genug Platz, um die Aufgaben im Vorwärtsrhythmus anzugreifen und wird dann dafür belohnt.
Christoph Wahler (GER): Der Kurs ist optisch sehr anspruchsvoll, insbesondere die Wasserkomplexe und die Aufgaben im Stadion. Doch die Aufgaben sind sehr klare Aufgaben – man hat was zum Nachdenken und man muss sehr positiv vorwärts reiten. Das kommt meinem Pferd zugute.
Verfolgt werden kann die Veranstaltung auf folgenden Kanälen:
NDR Fernsehen
Samstag, 19.6.2021 14.45 – 16.45 Uhr Gelände
Sonntag, 20.6.2021 15.00 – 16.00 Uhr Entscheidung im Springen
Horse&Country (gegen Gebühr)
Donnerstag – Sonntag, ganztägig und beide Prüfungen
Für H&C-Mitglieder kostenlos – übrigens: Alle Ritte, alle Tage, alle Prüfungen!
https://horseandcountry.tv/de/
