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Interview mit Peter Thomsen- wir sind Weltmeister!

In einer spannenden Woche mit vielen Höhen und Tiefen konnte die deutsche Equipe um Bundestrainer Peter Thomsen Mannschaftsgold bei den Weltmeisterschaften in Pratoni del Vivaro gewinnen.

Michael Jung verpasste denkbar knapp Einzelgold durch einen zweiten Abwurf im Springparcours – ausgerechnet am letzten Sprung. Dadurch rutschte Julia Krajewski mit Amande de B‘Neville in der Einzelwertung noch auf den Silberrang vor.

Wir konnten Peter Thomsen nach diesem Nervenkrimi ein paar Fragen stellen:

Peter, herzlichen Glückwunsch! Nun bist du zum ersten Mal Weltmeister in der Funktion als Trainer. Wie fühlte sich das Championat aus dieser Perspektive an?

„Die WM in Pratoni fühlt sich natürlich sehr gut an!
Die Höhen und Tiefen in der Saison auf dem Weg dahin, ein tolles Trainingslager in Bonn Roddeberg, ein super Reiter-/ Pfleger-/ Besitzer-/ Trainer-/ Betreuer-innen Team, durch den letztendlich gewonnenen WM Titel bin ich sehr zufrieden!

Eine WM mit Höhen und Tiefen…..Startnummer 1, der unglückliche Dressurdonnerstag, ein starker deutscher Geländetag, ein Parcours der Extraklasse, 2 Medaillen gewonnen und eine verlorene Medaille, dazu Spannung wie noch nie……
Ich fühle mich erleichtert und stolz, besonders durch die Teamleistung der Weltmeister!“

Man konnte dir in den letzten Wochen die Anspannung ansehen. Wie erleichtert bist du jetzt nach diesem top Ergebnis und was bedeutet es dir?

„Ich bin sehr erleichtert, da wir uns jetzt in Ruhe Richtung EM und auf die Olympiade vorbereiten können. Wir müssen nicht, wie andere namhafte Nationen, der Olympiaqualifikation hinterher reiten. Wir können jetzt weiter versuchen, jeden Stein umzudrehen, um uns weiterzuentwickeln. Nächstes Jahr dürfen wieder 6 deutsche Reiter/innen bei der EM starten, das wird sehr spannend, wie die erfreulichen Blenheim Ergebnisse zeigen. Ich hoffe, dass in Lignières, Boekelo, Strzegom und Pau  noch einige Paare dazu kommen!“

Mannschafts-Gold war letztendlich das Produkt einer überragenden Mannschaftsleistung. Man kann wohl bei dem Ergebnis sagen, ihr habt die richtigen Paare an den Start gebracht. Ging der Plan voll auf? 

„Einer für alle, alle für einen ! Das war unser Motto und galt auch für Alina als Einzelreiterin. In jeder Teilprüfung und in jedem Training haben alle das gelebt…..es gab keine Befindlichkeiten, jeder gab seine Tips an den anderen weiter, wenn es dem Ergebnis helfen könnte. Michi ging mal mit Christoph das Gelände ab, Alina kam als 4. Reiterin nach ihrem Ritt zu Michi, um über den Boden zu berichten, bei der letzten gemeinsamen Geländebesprechung Freitag Abend hat jeder seine Ideen und Wege kundgetan, um die anderen zu unterstützen .
Diese 5 Reiter/innen haben sich so den Erfolg erarbeitet und wurden dafür belohnt, auch wenn Michi leider seine Goldmedaille am letzten Sprung verloren hat.“

Nach den WEG in Tryon war es nun die erste reine Vielseitigkeits-WM. Wie hast du dieses Turnier erlebt?

„Ich fand die Weltreiterspiele 1994, 1998, 2002, 2006 und 2014 klasse, da man den Kontakt mit den anderen Reitsportdisziplinen hatte. Das hat für mich immer den Hauch von Olympia.
Pratoni 2022 war als Vielseitigkeits- WM herausragend, meine 2 Championate als Reiter 1998 und 2007 habe ich auch in sehr positiver Erinnerung .
In meiner neuen Rolle hatte ich viele neue Aufgaben, die die Tage schnell vergehen ließen. Aber da wir für unsere Arbeit belohnt wurden, war die Feier am Sonntagabend umso schöner.
Am meisten freute mich die Geländeleistung der Deutschen, wo die Medaillen gewonnen wurden. Als dann noch die Blenheim Ergebnisse dazukamen, machte es diese WM noch schöner für uns alle!“

Die WM-Pferde haben sicher jetzt ihre wohlverdiente Pause. Stehen für dich als Trainer noch Highlights auf dem Programm oder wird es jetzt erst einmal ruhiger?

„Für mich geht es noch nach Boekelo und Strzegom, in Lignières sind Julia und Rodolphe, der auch in Pau als Trainer zur Verfügung steht. Dann wird das Jahr 2022 analysiert und die Kaderreiter besucht, anschließend 2023 geplant.
Im Januar bin ich dann mal mit meiner Frau Kirsten weg und es geht im Februar wieder bei 0 los !“

Vielen Dank Peter und toi toi toi für die noch anstehenden Events!

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Münster: DAM-Titel für Caro Hoffrichter, CCI3*-S für Sophie Leube