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Holsteiner Stute Killer Queen aus der Zucht von Morena Petersen ist Weltmeisterin der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde

Auch wenn die deutschen Reiter bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion D’Angers in diesem Jahr knapp das Treppchen verpassten, so schaffte es ein Pferd aus deutscher Zucht ganz an die Spitze: Die sechsjährige Killer Queen aus der Zucht von Morena Petersen in Schleswig-Holstein war nicht zu schlagen und siegte unter ihrer Ausbilderin Merel Blom-Hulsmann für die Niederlande. Beste Deutsche in der Konkurrenz der Sechsjährigen wurde Ann Catrin Bierlein mit Diacondiva FRH auf Rang 4. Bei den Siebenjährigen hielt Julia Krajewski mit Chilli Morning II auf Rang 6 die deutsche Fahne hoch.

Sechsjährige Vielseitigkeitspferde: Erster Sieg für die Niederlande in der Geschichte der WM in Le Lion

Mit diesem Sieg schrieb Merel Blom-Hulsman Geschichte: Als allererste Reiterin aus den Niederlanden gewann sie die Goldmedaille bei der WM der jungen Vielseitigkeitspferde. Ihre Partnerin: Die sechsjährige Holsteiner-Stute Killer Queen, die den Wettbewerb von Anfang an dominierte und die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von -25,1 Punkten gewinnen konnte. Nur vier der 45 Starterpaare konnten die Prüfung mit einem FOD (Finish on Dressage Score) beenden. Die auffällige Rappstute konnte in allen Disziplinen auf ganzer Linie überzeugen und das, obwohl es zu ihrer Startzeit im Gelände am Samstag zwischenzeitlich wie aus Eimern schüttete. Killer Queen wurde auf dem Hof Lund in Ahrenviöl bei Morena Petersen geboren. Killer Queen stammt ab vom belgischen Hengst I’m Special de Muze, der international selbst bis 1,45 Meter Springen hochplatziert war. Killer Queens Mutter Princess L von Calido I ist übrigens die Mutter der Ex-Bundeschampionesse Lillet, die unter Andreas Dibowski bis CCI4*-S siegreich war und in diesem Jahr zur 5*-Siegerin Tamra Smith in die USA wechselte. 

Auch wenn am Ende das letzte Quäntchen Glück für eine Medaille fehlte, so dürfte Ann-Catrin Bierlein überaus zufrieden mit ihrem WM-Debüt im Sattel ihrer vierbeinigen Partnerin Diacondiva FRH sein. Aufgrund eines ärgerlichen Abwurfes im Parcours musste die beiden der Schwedin Anna Freskgård mit Clawfinger knapp den Vortritt lassen und belegten mit -33,0 Punkten im starken Starterfeld einen tollen vierten Platz. Die Diacontinus-Tochter (Züchter: Johannes Hilmer; Besitzerin: Inka Küsters) fiel insbesondere durch ihre sichere und positive Geländerunde am Samstag auf, absolvierte alle Disziplinen mit stets gespitzten Ohren und wirkte an allen drei Tagen trotz der Atmosphäre in den Prüfungen sehr rittig und zufrieden.

Etwas enttäuscht sein dürfte Calvin Böckmann über zwei Abwürfe mit seinem Kasparow (Züchter: Friedrich Thiesse; Besitzer: Familie Böckmann) im abschließenden Springen am Sonntag. Ohne diese wäre noch eine Medaille drin gewesen, doch die acht Strafpunkte schlugen teuer zu Buche, sodass die beiden schlussendlich mit -38,4 Punkten auf Rang 8 und somit immer noch innerhalb der Top 10 der besten Nachwuchspferde des Jahrgangs landeten. Der Karajan-Nachkomme zeigte im Parcours einige tolle Sprünge, die sein Potenzial bereits erahnen lassen. Allerdings gelingt es ihm momentan noch nicht immer, die Hinterhand gleichmäßig zu öffnen, woraus am heutigen Tag die beiden Abwürfe mit der Hinterhand resultierten.

Nach eine super Dressur am Donnerstag (-26,8/ Platz 2) und einem ärgerlichen Run Out am Ende des Kurses am Samstag starteten Sophie Leube und der gekörte Fuchshengst Hey Lucky Stan FBW (Züchter: Freistedt Schmid GbR; Besitzer: Schmid Urspring GmbH) bereits als 12. Starterin in den Parcours. Ein Abwurf am Steilsprung mit der Nummer 8 erhöhte das Punktekonto auf schlussendliche -58,4 Punkte, womit sie die Prüfung in ,,Luckys“ erster internationaler Saison auf Platz 25 beenden konnten.

Endergebnis sechsjährige Vielseitigkeitspferde

KILLER QUEEN and Merel BLOM-HULSMAN winners of the FEI WBFSH Eventing World Breeding Championship for Young Horses 2024 – 6 year olds – Lion D’Angers
Copyright ©FEI/Ecary

Siebenjährige Vielseitigkeitspferde: Sieg für den Klon Nummer IV

Bei den Pferden aus dem Jahrgang 2017 war es zwischenzeitlich gar nicht so einfach den Überblick zu behalten, schließlich mischten zwei Pferde mit dem gleichen Namen, sehr ähnlichem Aussehen und der identischen Abstammung ganz vorne mit. Die Rede ist von den beiden Chilli Morning-Klonen Chilli Morning II unter Julia Krajewski und Chilli Morning IV unter Gemma Stevens für Großbritannien. Beide Pferde haben britische Papiere und wurden vom Ehepaar Stone gezogen, die auch immer noch Besitzer der beiden Nachwuchshoffnungen sind. Um die Verwirrung perfekt zu machen sollte noch erwähnt werden, dass es auch noch Chilli Morning III gibt, der ebenfalls siebenjährig ist und unter dem Chinesen Alex Hua Tian schon erfolgreich auf 3*-Niveau unterwegs war, jedoch nicht in Le Lion an den Start ging.

Am Ende des Wochenendes war es Chilli Morning Nummer 4, der mit 5*-Reiterin Gemma Stevens im Sattel den Sieg mit nach Hause nahm.Die beiden waren eines von nur drei Paaren im 64-köpfigen Starterfeld, die mit ihrem Dressurergebnis die lange und anspruchsvolle 3*-Prüfung beenden konnten. Mit einem Endergebnis von -26,2 Punkten konnten sie nicht nur den Titel des Weltmeisters der Jungen Vielseitigkeitspferde, sondern auch einen üppigen Gewinncheck von 10.000 Euro mit mach Hause nehmen.

Etwas Pech hatte Julia Krajewski mit dem zweiten Chilli Morning des Starterfeldes im abschließenden Springen: Der Hengst mit dem gewaltigen Galoppsprung tippte leicht das oberste Teil der Mauer an und leider fiel der oberste Ziegel, sodass eine ansonsten mögliche Bronzemedaille außer Reichweite geriet. Außerdem kam noch ein Zeitfehler hinzu, sodass das Punktekonto am Ende des Three Day Events -34,2 Punkte betrug. Damit beendeten sie die Prüfung auf dem sechsten Rang und treten mit 1250 Euro Preisgeld und einem 3*-L platzierten siebenjährigen Pferd die Heimreise ins 950 Kilometer entfernte Warendorf an.

Zweit- und drittbeste Deutsche in der Konkurrenz des siebenjährigen Buschpferde wurden die beiden Le Lion-Debütantinnen, die 23- jährige Alina Dibwoski mit ihrem eigenen Comaan auf Rang 38 und die 22-jährige Jana Lehmkuhl auf Lanzelot (Besitzerin: Melanie Lehmkuhl) auf Platz 39. Beide beendeten die Prüfung mit -61,7 Punkten, jedoch erzielten Alina und Comaan die bessere Geländerunde, weshalb Alina die höhere Rangierung zustand. Auch wenn der siebenjährige Cullinan du Borget-Sohn Comaan einige tolle Sprünge im Parcours zeigte, so sprang der verhältnismäßig großrahmige Wallach nach dem langen Geländetag nicht mehr ganz so frisch und konzentriert, weshalb im Laufe des Parcours drei Abwürfe und 3,2 Zeitstrafpunkte zu Buche schlugen. Bei Jana Lehmkuhl und ihrem Hannoveraner genannt ,,Zottel“ fiel der Aussprung der dreifachen Kombination im Parcours und es kam aufgrund der knapp bemessenen Zeit ein Zeitstrafpunkt hinzu.

Der vierte deutsche Starter Dirk Schrade zog Bacalar vor der abschließenden Verfassungsprüfung zurück und trat am letzten Tag nicht mehr an, nachdem die beiden auf der Geländestrecke einen Run Out und einige Zeitfehler in Kauf nehmen musste,

Endergebnis siebenjährige Vielseitigkeitspferde

Gemma STEVENS (GBR) and CHILLI MORNING IV winners of the FEI WBFSH Eventing World Breeding Championship for Young Horses 2024 – 7 year olds – Lion D’Angers
Copyright ©FEI/Ecary

WM Mondial du Lion: Diacondiva FRH auf Medaillenkurs

Maryland 5* (USA): Hannoveraner Falco wird Zweiter mit Tim Price im Sattel