Christoph Wahler konnte am Wochenende in Luhmühlen mit seinem Carjatan S in der CCI5*-L Prüfung zeigen, was in ihnen steckt. Aller guten Dinge sind drei- das Debüt war im letzten Jahr schon für Kentucky angedacht, da machte die Corona-Pandemie einen Strich durch den Plan.
Nach Pau reiste das Paar zum ersten „richtigen“ 5* Start und absolvierte eine tolle Dressur. Doch es hat nicht sollen sein, am Morgen des Geländes hatte Carjatan ein etwas angelaufenes Bein. „Save for another day“ hieß das Motto und sie traten die lange Rückreise aus Frankreich vorzeitig an.
In Luhmühlen sollte es nun aber klappen. Christoph hatte schmunzelnd darum gebeten, dass wir dieses Mal kein Interview zu seinen Vorbereitungen machen- und lieber danach berichten, dass alles gut geklappt hat.
Und es hätte wohl kaum besser laufen können! Das Paar brachte sein Dressurergebnis ins Ziel und schrammte damit sogar um ein Haar auch noch am Sieg vorbei. Platz 2 beim 5* Debüt- Respekt!
Christoph, Zweiter in der ersten 5* Prüfung- ging dein Plan in Luhmühlen soweit auf?
„Ja letztlich lief alles von vorne bis hinten nach Plan. Natürlich habe ich mich noch etwas über die Dressur geärgert, das können wir noch besser und das Verreiten war einfach unnötig. Und leider auch ziemlich teuer. Aber das Gelände war einfach nur ein Traum, er war so fit und strotzte so vor Energie bis zum Schluss, ließ sich dabei aber immer gut reiten und ich hatte einfach richtig viel Spaß. Am Sonntag war ich wirklich stolz, wie gut er nach so einer Anstrengung dastand, wie fit er aussah und sich anfühlte. Dass er dann auch noch null sprang, war einfach nur gigantisch. Ich bin schon sehr zufrieden und stolz auf mein Pferd.“
Was steht für Carjatan jetzt in der nächsten Zeit auf dem Programm?
„Chillen! Er soll jetzt erst einmal etwas runterfahren, entspannen und es sich gut gehen lassen. Die jetzigen Tage verbringt er viel auf der Wiese, dann folgen ein paar Tage mit Spazierritten und Weidezeit. Ich gehe mit ihm viel im Wald an der Doppellonge spazieren, das haben wir auch in der Vorbereitung oft gemacht. Dann folgt ein bisschen aktive Regeneration.“
Und dann? Hast du schon einen weiteren Turnierplan?
„Nein, ich habe jetzt noch nichts weiter geplant. Wir wollten erst einmal sehen, was in Luhmühlen so passiert. Ich werde in zwei Wochen mal sehen und fühlen, wie Carjatan so drauf ist und ihn auch tierärztlich noch einmal durchchecken lassen, wie gut er diese enorme Anstrengung verpackt hat. Und dann steht ja auch schon das Trainingslager und die Quarantäne für die Olympischen Spiele an, für die wir als zweite Reserve nominiert wurden.“
Hast du dir da mehr erhofft?
„Es wäre gelogen, jetzt nein zu sagen. Natürlich machte das tolle Ergebnis in der 5* mir jetzt nochmal Hoffnung und natürlich wäre ich sehr gerne dabei gewesen. Aber letztlich nominiert der Ausschuss und nicht die Reiter. Ich habe mir und vor allem nicht meinem Pferd etwas vorzuwerfen, wir hätten jetzt nicht viel besser machen können.“
Du hattest euch schon für Pau auf eine 5* Prüfung vorbereitet. Sah dein Programm jetzt ähnlich aus wie im letzten Jahr?
„Ehrlich gesagt habe ich nochmal deutlich mehr gemacht. Seit der Vorbereitungsprüfung in Marbach stand alles im Zeichen dieser Prüfung. Carjatan hatte ein straffes Pensum, ist nochmal mehr galoppiert als vor Pau. Und auch ich habe alles gegeben, war viel laufen und Rennrad fahren und habe bewusst auf meine Ernährung geachtet. Ich wollte, dass wir beiden zu 100 Prozent fit sind. Nach so einer intensiven Vorbereitungszeit ist es einfach toll, wenn dann alles so klappt und man dafür belohnt wird. Es haben alle mitgezogen, ob mein Team zuhause, Carjatans Pflegerin, meine Eltern, die Trainer oder die Mitbesitzerin. Und so haben wir uns jetzt auch alle zusammen sehr gefreut.“