Ende Februar ging es für Brandon und einige seiner Pferde auf nach Frankreich zu einem Trainingsaufenthalt bei Rodolphe Scherer, dem Spezialtrainer des Bundestrainerteams für die Disziplin Gelände. Beim letzten Turnier vor der Rückreise in die Heimat konnte er nun die ersten Früchte seines neu erworbenen Wissens ernten und siegte auf Very Special in der CCI3*-S. Mit Fräulein Frieda konnte er sich außerdem auf Rang 15 platzieren.
,,Ich war sozusagen das Pilotprojekt,” sagt Brandon über seine ca. 2,5 Monate in Frankreich. Als Mitglied der Perspektivgruppe Vielseitigkeit wird ihm ein Auslandsaufenthalt bei einem renommierten Trainer genehmigt. Bisher reisten einige der Perspektivgruppenmitglieder zum ehemaligen deutschen Trainer für die Disziplin Gelände nach England, nämlich zu Chris Bartle. Auch diese Option wäre für Brandon möglich gewesen, jedoch entschied er sich unter anderem wegen der sehr aufwändigen Reise nach Großbritannien für einen Aufenthalt in Frankreich. Dies sollte sich auszahlen, denn Brandon kommt mit vielen interessanten Eindrücken über die Buschreiterei und Training im Land der olympischen Spiele 2024 zurück nach Hause, Ritte an traumhaften Stränden inklusive.
Schon während der Monate bei Rodolphe konnte er verschiedene Turniere vor Ort besuchen, jedoch war der Start beim renommierten Saumur Complet für ihn auf jeden Fall ein Highlight: ,,Das ist einfach ein richtiges Event dort, mit einer großen Zeltstadt und sehr anspruchsvollem Springen und Gelände, aber die Bedingungen waren top und es hat richtig Spaß gemacht dort zu reiten.” Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Er siegte mit der 8-jährigen Hannoveraner Stute Very Special (Züchterin: Ulrike Edel-Heidhues; Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau) in der CCI3*-S mit seinem Dressurergebnis von -27,1 Punkten und ließ somit die weiteren 91 Starter in der Prüfung hinter sich. Darunter zahlreiche französische Vielseitigkeitsgrößen wie Nicolas Touzaint, Astier Nicolas oder Thibaut Vallette. ,,Ich bin einfach stolz, dass sie gezeigt hat was sie kann. Ich hatte es schon immer im Gefühl, aber es ist schön, das hier auf dem Turnier so zu zeigen. Sie ist ein Ausnahmepferd und hat mit Sicherheit noch einen tollen Weg vor sich.” Für Very Special war es die erste internationale Prüfung in 2023, die Weltmeisterschaft der 7-jährigen Vielseitigkeitspferde im vergangenen Jahr beendete sie auf Platz 21.
Mit seinem langjährigen Erfolgsstute, der bereits bis 4*-S erprobten Hannoveranerin Fräulein Frieda (Züchter: Peter Broers; Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau) ritt Brandon außerdem auf Platz 15 in der gleichen Prüfung. Sie startete mit -29,1 Punkten aus der Dressur und musste diesem im Springen 4 weitere Punkte für einen Abwurf hinzufügen. Im Gelände kamen noch einmal 0,8 weitere Minuspunkte für Zeitüberschreitung zusammen. ,,Schade war der Fehler insofern, als dass wir sonst Vierte geworden wären. Aber sie sprang einfach super, deshalb kann ich ihr überhaupt nicht böse sein.”
Am Donnerstag tritt Brandon die Heimreise Richtung Warendorf an und wird die Saison ab dann in Deutschland fortsetzen und das in Frankreich Gelernte versuchen bestmöglich umsetzen. Seine Zeit bei Rodolphe fasst er kurz und knapp zusammen: ,,Einfach Top!”