in ,

Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit: Sieg für Weser-Ems und Hessen

Volles Haus in Warendorf beim Bundesnachwuchschampionat

Das Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit um die uvex-Trophy ist entschieden. In der Abteilung Ponys gewinnt Weser-Ems die Teamwertung vor Schleswig-Holstein und Westfalen. In der stark besetzten Abteilung Pferde kommen die Sieger aus Hessen. Silber geht auch hier nach Schleswig-Holstein, Weser-Ems wird Dritter.

Das Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit präsentierte sich in diesem Jahr mit neuer Zeiteinteilung, die nicht zuletzt dem großen Andrang in der Abteilung Pferde mit rekordverdächtigen 73 Paaren aus 13 Landesverbänden geschuldet war. So fand neben der üblichen Theorieprüfung und dem Fitnesstest auch das Vormustern der Vierbeiner für beide Abteilungen bereits am Freitag statt. Am Samstag traten die Ponyreiter dann zu Dressur und Geländeritt an, für die Pferde ging es zunächst in der Parcours und dann aufs Viereck. Damit verblieb für den finalen Sonntag jeweils nur noch eine entscheidende Teilprüfung. In beiden Fällen hatten am Samstagabend die Teams aus Weser-Ems die Nase vorn.

Bei den Ponys fiel die Entscheidung im Springen. Hier ließ sich das noch sehr junge Weser-Emser Team von Mannschaftsführerin Kristine Nordbeck, das am Samstag durch eine geschlossene Geländeleistung aufgefallen war (8,4 und zweimal 8,6), den Sieg nicht mehr nehmen. Nach der erst elfjährigen Anna Katharina Thomasmeyer (Bissendorf) mit Quatman´s Boy B, die mit einer 8,5 für ihren Ritt belohnt wurde, erzielte Cosima Nike Schmedt (Rödinghausen) mit Double Blue mit einer 9,2 die Tageshöchstnote in dieser Teilprüfung. Etwas Pech hatte lediglich für Rieka Marie Gerda Schnier (Ganderkesee), deren Chefassistent im Parcours etwas guckig war und einmal stehenblieb. Die Zwölfjährige hatte jedoch gleich zweimal eine glatte 10 zum Teamergebnis beigetragen, sowohl im Vormustern als auch in der gemeinsamen Theorieprüfung mit ihren Teamkolleginnen. Insgesamt kam das Trio auf 372,8 Minuspunkte – und das ohne Streichergebnis. Zuletzt holte sich 2016 ein Pony-Team aus Weser-Ems beim Bundesnachwuchschampionat in Warendorf die Siegerschärpe – damals mit Janne Kleinbuntemeyer im Sattel von Chefassistent.

Um einen Platz gegenüber dem Vorjahr verbessern konnte sich das Team Schleswig-Holstein, das in den fünf Wertungsprüfungen 365,4 Punkte sammelte. Unter der Leitung von Mannschaftsführerin Rebecca-Juana Gerken gingen Finja Maaser/ Petit Rock the Moment, Leni Hansen/ Mentano K, Johanna Rohde/ Kentstown Little Baloo und Lukas Goertz/ Rum Key in Warendorf an den Start, verstärkt durch Clara Gretha Konopka mit From Dusk till Dawn. Die 14-Jährige aus Hoffeld gehörte 2022 zum Bronzeteam und lieferte jetzt das insgesamt beste Ergebnis der Schleswig-Holsteiner ab.

Der dritte Platz in der Teamwertung blieb in Westfalen, die ebenfalls durch eine gute und sehr homogene Geländeleistung überzeugten. Insgesamt gab es 358 Punkte für Imke Schlütter/ Rathcline Dream, Clara Marie Schmitz/Morton D, Mayla Lynn Langer/ Appelschnut, Wilma Ostholt/It´s Time Out sowie Mathilda van Dillen (Bielefeld) mit Liechtenstein, die in diesem Jahr bereits zum Siegerteam bei der Goldenen Schärpe in Hohen Luckow gehörte.

In der gleichen Reihenfolge wie die Teamwertung stellten die Mannschaften auch die Platzierten der Kombinierten Einzelwertung. Platz eins ging hier an Cosima Nike Schmedt (WES) mit 132,5 Punkten vor Clara Gretha Konopka (SHO) mit 128,1 Punkten und Mathilda van Dillen (WEF) mit 124,7 Punkten.

Abteilung Pferde: Sieg für die Hessen
Was bei den Ponys gelang, klappte in der Abteilung Pferde nicht, in der die Geländeprüfung als letzter Teil auf dem Programm stand. Hier musste die Mannschaft aus Weser-Ems (Hannah Triphaus/ Lyjanera, Evageline Summer Jejkal /Pacon, Louis Brinkmann/Duke’s Diamond Eye, Johanna Schumacher/Deep Connection K, Jona Sofie Schnier/Rieemaars Finnegan) mit 378,3 Punkten nicht nur den Hessen, sondern um einen Wimpernschlag dem Team aus Schleswig-Holstein den Vortritt lassen.

„Vor der Abreise haben wir damit nicht gerechnet, aber nachdem wir am Samstagabend mit nur minimalen Abstand auf Platz vier lagen, haben wir uns fürs Gelände schon etwas ausgerechnet“, sagte der hessische Mannschaftsführer Jörn Warner. Bereits vor zwei Jahren konnte eine hessische Mannschaft in Warendorf den Sieg erringen und schon damals war Carl Voigt aus Neu-Anspach mit von der Partie. In diesem Jahr saß er im Sattel des erst sechsjährigen Destacado-Sohnes Descasando, mit dem er nicht nur das beste Dressur- (8,8), sondern auch Geländeergebnis (9,2) seines Teams erzielte. Insgesamt sammelten die Hessen – Jan Erik Schlaudraff (15, Warenberg) mit Cecile, Marlene Busch (15, Schwalmstadt) mit La Shalla, Tessa Biermann (14, Twistetal) mit Le Monde und Antonia Madeleine Rehhausen (16, Wetter) mit Philinah – 382,1 Punkte.

Für die Reiter aus Schleswig-Holstein (Leni Elisa Weist/ Cassita, Pia Sophie Haensel /Ripieno, Iliane Hannalisa Hein/Akeby’s Quemiro Silla, Mathilda Roskothen/Conquistador de la Nee und Jona Isabell Heine/ Cero Song) mit gab es bei den Pferden die zweite Silbermedaille. Damit nicht genug, durfte sich die 14-jährige Jona Isabell Heine aus Ammersbek über den Sieg in der Kombinierten Wertung freuen. Im Sattel des ehemaligen Deutschen Amateurmeisters Cero Song (mit Franka Lüdecke) demonstrierte sie eine Geländerunde, die von den Richtern mit einer 9,7 belohnt wurde.

Insgesamt errechneten sich Jona Isabell Heine über alle Teilprüfungen hinweg 133 Punkte, mit denen sie Louis Brinkmann aus Dinklage mit Duke’s Diamond Eye (Team Weser-Ems) mit 131,3 ´Punkten auf Platz zwei verwies. Dritter in der Kombinierten Einzelwertung wurde Carl Voigt vom Siegerteam aus Hessen miit 129,7 Punkten.

Auf einem richtig guten Weg
„Ich ziehe meinen Hut vor unseren Landestrainern, sie machen schon einen mega guten Job“, sagte Bettina Hoy. Die Olympiareiterin und Mannschaftsweltmeisterin saß nach längerer Zeit zum zweiten Mal beim Bundesnachwuchschampionat am Richtertisch und beurteilte zusammen mit Ex-Bundestrainer Hans Melzer und Thies Kaspareit, Leiter der FN-Abteilung Ausbildung, die Geländeritte. „Das Ausland muss mächtig neidisch sein, wenn man sieht, was hier nachkommt“, sagte sie. Der Blick auf die Noten unterstreicht ihre Aussage: Allein bei den Pferden wurde im Gelände 16 mal eine Note von 9,0 oder besser vergeben. „Von den rund 70 Pferden waren gut 90 Prozent auf einem richtig guten Weg. Die kann man sich auch gut später bei den Deutschen Jugendmeisterschaften oder mehr vorstellen. Es wurde technisch oder vor allem sitztechnisch echt gut geritten. Und das war bei den Ponys im Grunde genauso“, sagte Hoy. fn-press/Hb

Endergebnis Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit 2023

Das Siegerteam aus Hessen Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit 2023 PFERDE Foto: Privat

Pony-EM: Vielseitigkeitsreiterinnen räumen ab! Doppel-Gold, Silber und Bronze für Deutschland

Drei Hannoveraner Geländepferde-Champions in Luhmühlen