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Auf dem Weg zur EM 2023

Ein Interview mit Peter Thomsen

Die Europameisterschaften am französischen Haras du Pin stehen in den Startlöchern- nächste Woche geht es auch schon los. Wir konnten dem amtierenden deutschen Bundestrainer Peter Thomsen noch ein paar Fragen stellen, während das Team sich bereits im letzten Trainingslager in Frankreich befindet.

Peter, in Kürze steht dein zweites Championat als Bundestrainer an. Welchen Stellenwert haben diese Europameisterschaften für dich, zumal sie auch mit Blick auf die Olympischen Spiele 2024 ebenfalls in Frankreich stattfinden?

„Die EM hat einen sehr hohen Stellenwert, zumal das Ergebnis auch eine Empfehlung der einzelnen Reiter/innen Richtung Olympische Spiele sein kann ! Für das Trainerteam, den Vielseitigkeitsausschuss und das DOKR ist die EM die letze Überprüfung vor Olympia, ob die Weichen richtig gestellt sind.“

Zunächst ward ihr in Deutschland im Trainingslager und seid nun gerade nach Frankreich zur letzten Trainingsstation vor der EM gereist. Bietet dieses Trainingslager bereits einen Ausblick auf Paris 2024?

„Wir haben in der Championatsanalyse nach der WM mit den Reiter/innen und Trainer/innen besprochen, in diesem Jahr das intensivere Training früher als sonst bereits in Warendorf auf dem Longlist-Lehrgang durchführen. Die Woche vor dem Championat 2023 jetzt hier in der Nähe von Deauville wollen wir etwas behutsamer trainieren, damit die Reiter/innen und Pferde ,Körner sammeln‘ und zum Championat noch motivierter sind.“

Wo lagen eure Trainingsschwerpunkte der letzten Einheiten?

„Wir handhaben die letzten Trainings sehr flexibel und stimmen das zwischen Spezialtrainern und Athleten ab. Ein Galopptraining und ein Trainingsturnier Dressur in Deauville mit Christoph Hess als Richter machen wir aber gemeinsam bevor es zur EM geht. Nach der EM analysieren wir gemeinsam, ob diese Mischung so passt oder ob wir in Richtung Paris zu den Olympischen Spielen etwas verändern.“

Stehen die Teamreiter schon fest?

„Wir werden das Team hier bis Montag intern festlegen, warten aber noch Trainingseindrücke und die tierärztliche Untersuchung aller Pferde ab.“

Ihr habt eine Mischung aus „alten Hasen“ wie Michael Jung, Sandra Auffarth und Christoph Wahler und Championatsneulingen wie Malin Hansen-Hotopp, Jérôme Robiné und Nicolai Aldinger mitgenommen. War das Zufall aufgrund der Ergebnisse dieser Saison, oder war das so beabsichtigt?

„Am Ende hat der Ausschuss Vielseitigkeit versucht, die sportlichen Ergebnisse, Erfahrung von Pferd und Reiter, Form- und Leistungskurve der aktuellen Saison und der letzten Jahre einzuschätzen und sind so auf diese Nominierung gekommen. Aber auch die Reservereiter/innen waren absolut auf Augenhöhe und wären für ein Championat gewappnet. Dieses Jahr bekommen 2 Reservisten des letzten Jahres eine Chance, nächstes Jahr geht es wieder von vorne los…..Aber natürlich freuen wir uns, wenn Debütanten für Deutschland starten!“

Was versprecht und erhofft ihr als Trainerteam euch von der EM?

„Immer wünschen wir uns Titel und Medaillen, die wir für den deutschen Vielseitigkeitssport holen wollen….aber es ist ein langer, schwieriger Weg. Unsere Wettbewerber sind stark, England hat im Moment wirklich herausragende Paare und die Franzosen wollen unbedingt erfolgreich sein…..Olympische Spiele in Paris gibt es nur alle 100 Jahre!

Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und hoffen, nächste Woche „die richtigen Reithosen“ für gute Leistungen anzuhaben.“

Welche Art von Geländekurs erwartet das Trainerteam bei der EM in Frankreich?

Wir erwarten einen typisch französischen Geländekurs mit eher langen Distanzen und sehr technischen Anforderungen! Auch das hügelige Gelände wird alle Anforderungen konditionell sowie Balance von Pferd und Reiter/in abfragen….ich gehen davon aus, dass im Gelände wird viel entschieden wird!

Vielen Dank Peter und viel Erfolg für unsere 6 Paare in Frankreich! 

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