Das Team des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg ist Sieger im Bundeswettkampf Vielseitigkeit 2023. Den Reitern aus dem Ländle gelang in Schwaiganger ein Start-Ziel-Sieg vor der Mannschaft des Gastgebers Bayern und einem Trio aus Sachsen.
Zum zweiten Mal nach 2017 war das bayerische Haupt- und Landgestüt Schwaiganger zusammen mit dem RZV Lechtal Gastgeber des traditionellen Bundeswettkampfs Vielseitigkeit, ausgetragen im Rahmen einer langen Zwei-Sterne-Prüfung. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg mit Sven Lux (Horb-Talheim) mit Quantum, Nele Mader (Trochtelfingen) mit Joliemara TH, Katharina Woodland (Gerlingen) mit Ebony I sowie Liv Elin Gunzenhäuser (Bruchsal) mit Callisto R setzte sich bereits nach der Dressur an die Spitze und gab die Führung in Gelände und Springen nicht wieder ab. Mit einem Endstand von 117,4 Minuspunkten verwiesen die vier das Bayern-Team mit Charlotte Whittaker (Ampfing) mit Isa, Petra Glinski (München) mit Quaentchen, Annabel Kurth (Coburg) mit Captain Morgan S sowie Amelie Reisacher (Memmingen) mit Tissot auf Platz zwei (126,9 Minuspunkte). Die Bronzemedaille ging an drei sächsischen Reiterinnen Anja Schöniger mit Wyonetta und Christiana Schöniger mit Schoensgreen Chirac aus Lengenfeld sowie Paulina Borowitza (Pantitzsch) mit Royal Favorite. Sie beendeten den Bundeswettkampf mit 165,2 Minuspunkten.
Von den drei rheinischen Reiterinnen konnten nur zwei die Prüfung beenden. Sie landeten damit auf Platz vier, stellten jedoch mit Lena Scheepers (Rheinberg) und ihrer elfjährigen Westfalenstute La Mum (v. La Calido) die beste Einzelreiterin der Teilnehmer am Bundeswettkampf. Mit 31,4 Minuspunkte belegte Scheepers Platz drei in der offenen Wertung. Sieger des CCI2*-L wurde der Inder Ashish Limaye mit Willy Be Dun mit 30,6 Minuspunkten vor dem baden-württembergischen Einzelreiter Bernd Knorr mit Hannoveraner Herzruf-Sohn Hayvaras mit 31.1 Minuspunkten. fn-press/Hb
Endergebnis Mannschaftswertung Bundeswettkampf
Ihren ersten internationalen Sieg seit ihrer Junge Reiter Zeit feiern konnte in der CCI3*-S die bayerische Reiterin Anna Haag gemeinsam mit mit dem selbstgezogenen 12-jährigen Hannoveraner Little Caterpillar. Nachdem sie mit -29,3 Punkten ihre bisher bestbewertete Dressur auf internationalem Parkett zeigten, lag das Paar noch auf Rang 4 in der CCI3*-S. Durch eine von nur vier fehlerfreien Runden im Parcours schoben sie sich auf Platz 2 in der Wertung vor und im Gelände kamen zum Ergebnis 7,6 weitere Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinzu. Jedoch blieb keines der 19 Teilnehmerpaare im Gelände ohne Zeitstrafpunkte, sodass sich Anna Haag und Little Caterpillar am Ende der Prüfung mit -36,9 Punkten auf Platz 1 der Ergebnisliste finden konnten und somit die Ehrenrunde anführten. Anna Haag konnte unter ihrem Mädchennamen Anna Topf 2004 mit Antonelli die Goldmedaille bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter in der Einzelwertung im portugiesischen Barroca d`Alva gewinnen. Danach ritt sie mit Antonelli noch einige Jahre erfolgreich bis CCI4*-S (damals CIC3*) und startete danach fast 10 Jahre nicht mehr in internationalen Prüfungen. Als mittlerweile dreifache Mama baute sie sich den von ihr gezogenen Little Caterpillar auf und gab in diesem Jahr in Wiesbaden ihr 4*-Debüt mit ihm. Nun folgte in Schwaiganger der erste gemeinsame internationale Sieg.
Über Platz 2 freuen konnte sich Fabian Held aus Massenhausen mit Alisha (Züchter: Dr. Ewald Franz Waitaki; Besitzer: Helmut Seitz). Er beendete die Dressur mit -33,2 Punkten auf Platz 9 und ritt ebenfalls eine Nullrunde im Springen. Im Gelände kamen noch einmal 5,2 Punkte für Zeitüberschreitung hinzu. Mit einem Endergebnis von -38,4 Punkten konnten sie somit am Ende die silberne Schleife in Empfang nehmen. Die 14-jährige Trakehnerstute und ihr Reiter waren bereits mehrfach auf CCI4*-S Niveau erfolgreich unterwegs und konnten nun in Schwaiganger ihre bisher beste gemeinsame internationale Platzierung feiern. Der dritte Platz ging an die in Bayern lebende Pferdewirtschaftsmeisterin Nina Schultes mit dem 15-jährigen Trakehner Zappelphilipp (Züchterin und Besitzerin: Sabine Schultes). Das Paar lag nach der Dressur mit -33,3 Punkten noch auf Platz 11, musste im Springparcours einen Abwurf verzeichnen, jedoch drehten sie im Gelände die insgesamt schnellste Runde und konnten sich mit nur 2,4 Zeitfehlern bis auf Rang 3 nach vorne schieben. Die Reiterin hat mit DSP Danakil Desert, Zappelphilipp und Grand Prix Iwest momentan gleich drei Pferde, um in internationalen Prüfungen an den Start zu gehen.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer in der CCI3*-S: Platz 7. Dr. Julian Scheld mit Carlson (-59,9).
Die CCI1*-Intro konnte Lea Ruff mit dem Holsteiner Lennard (Züchter: Peter Wieting; Besitzer: Daniela Czech-Ruff und Florian Ruff) mit einem Ergebnis von -25,7 Punkten für sich entscheiden. Auf Platz zwei landete die Mitbesitzerin des Siegerpferdes Daniela Czech-Ruff mit Annyway (Züchter: Peter Wieting jun.; Besitzer: Reiterin und Florian Ruff) und einem Endergebnis von -27,5 Punkten.
Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.anijaschlichenmaier.com und Andy Richter