Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und langsam geht es auf die Zielgerade: Nur noch fünfeinhalb Wochen, dann steht das herrliche Gelände des baden-württembergischen Haupt- und Landgestüts Marbach wieder ganz im Zeichen der Vielseitigkeit.
„Vom 9. bis 12. Mai 2024 findet bei unserem internationalen Turnier mit der kurzen Vier-Sterne-S-Prüfung eine offizielle Olympiasichtung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung für Paris statt,“ kann Iris Goedicke-Ruggaber (Reutlingen-Bronnweiler), in Marbach für den sportlichen Teil verantwortlich, mit großer Vorfreude verkünden. „Wir rechnen deshalb nicht nur mit dem Start aller für die Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt in Frage kommenden deutschen Kadermitglieder, sondern auch mit zahlreichen Top-Reitern aus dem Ausland, denn unsere erstmals ausgeschriebene lange Vier-Sterne-Prüfung wurde von der FEI als letzte Qualifikationsmöglichkeit für Reiter und Pferde für Olympia genehmigt. Deshalb erwarten wir insgesamt etwa 150 bis 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.“
Außerdem planen die Organisatoren der Interessengemeinschaft der Vielseitigkeitsreiter in Baden-Württemberg (IGV-BW), die bekanntlich schon seit vielen Jahren das Eventing-Event auf der Schwäbischen Alb veranstaltet, erstmals eine lange Vier-Sterne-Prüfung, mit der sie sich für die Ausrichtung einer Europameisterschaft in den nächsten Jahren ins Gespräch bringen wollen. Diese Bewerbung wird von Bundestrainer Peter Thomsen (Lindewitt), früher selbst ein erfolgreicher „Buschreiter“ und Doppel-Olympiasieger 2008 (Hongkong) sowie 2012 (London) mit der deutschen Equipe, befürwortet und unterstützt. „Wenn die Reiterinnen und Reiter diesmal auch noch einen möglichen EM-Kurs kennenlernen können, ist das für sie sicherlich ein weiterer Anreiz, zu uns kommen“, erklärt IGV-Präsident Dieter Aldinger (Notzingen). Und sein „Vize“ Klaus Bauer (Köngen) ergänzt: „Die Vier-Sterne-Lang wurde bereits Ende 2023 vom Weltverband FEI offiziell genehmig!“ Streckenführung und andere Details werden seitdem zwischen FEI und dem Marbacher Parcoursdesigner Bernd Backhaus (Gladenbach) abgestimmt.
Iris Goedicke-Ruggaber weiter: „Wie schon in der Vergangenheit, bieten wir natürlich außer der Vier-Sterne-Kurz-Prüfung erneut jeweils einen kurzen und einen langen Zwei-Sterne-Wettbewerb an.“ Bereits zum 21. Mal in Folge wird auch das Deutsche Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit in Marbach entschieden. Hier siegte 2023 zum neunten Mal Reitmeister Michael Jung (Horb), dreimaliger Olympiasieger und Weltmeister sowie siebenmaliger Europameister. Zweite wurde Julia Krajewski (Warendorf), die bei den Spielen 2021 in Tokio als erste Reiterin eine olympische Einzel-Goldmedaille gewinnen konnte, vor dem für die Schweiz startenden gebürtigen Waiblinger Felix Vogg (Radolfzell). Außerdem findet eine Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft der Jungen Reiter und der Jungen Reiter sowie für die Weltmeisterschaft der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde statt. Einmal mehr wird in Marbach der Titel des baden-württembergischen Meisters ermittelt.
In diesem Jahr wird in Marbach wieder in der klassischen Reihenfolge gestartet: Die Dressur geht am Donnerstag und Freitag, 9. und 10. Mai 2024, in der großen Arena des Gestüts über die Bühne, für die Geländestrecke satteln die Reiter am Samstag, 11. Mai, und die abschließenden Springen finden am Sonntag, 12. Mai, wiederum in der Arena statt. Das Begleitprogramm bietet mit der Ausstellung und die Eventers-Auktion weitere attraktive Punkte. Eine Veränderung gibt es im Turniergremium: Für die kaufmännische Leitung ist künftig Dr. Anne Fecke (Bad Grönenbach) verantwortlich.
Text: pm Hartmut Binder
Bild: privat