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Vielseitigkeit: Team Westfalen gewinnt Bundeswettkampf 2022

Sieben, zwei, eins – meins. So liest sich die Bilanz des westfälischen Teams, die sich beim Bundeswettkampf Vielseitigkeit in Hambach dem Sieg vor Schleswig-Holstein und Bayern sichern konnte.

Nach der Dressur musste das Quartett von Mannschaftsführer Klemens Nachtigall noch mit dem siebten und vorletzten Platz vorlieb nehmen, denn bis auf die westfälische Junioren-Vizemeisterin Linn Klümper (18) aus Gescher und Candyman verließen die Westfalen das Viereck mit Mitte 30er-Ergebnissen. Klümper wie auch die zweite Juniorin im Team, Lea-Sophie Denker (17, Bocholt) mit Colour of Life, brachten jedoch diese Dressurergebnisse „nach Hause“. Klümper kam am Ende auf 31,6 Minuspunkte (Platz fünf), Denker auf 34,6 Minuspunkte (Platz neun). Das reichte für den Sieg, auch wenn sich Sabine Schulze-Beckendorf (21, Greven) mit Montina einige wenige und Britta Büser (Haltern) mit Favorit ein paar mehr Zeitfehler im Gelände anrechnen lassen mussten und beide auch einen Abwurf im Springen kassierten. Schulze-Beckendorf lieferte 40,3 Minuspunkte für Team (Platz 21), Büser lieferte mit 48,5 Minuspunkten das Streichergebnis. Insgesamt lautete der Endstand für die Westfalen 106,5 Minuspunkte. Das bedeutete den Sieg und zugleich den Sonderehrenpreis für das beste Team auf ausschließlich Pferden aus deutscher Zucht.

Silber ging an das schleswig-holsteinische Team, das vor dem Springen noch mit 0,5 Punkten Abstand vor Westfalen geführt hatte. Zusätzliche zwölf Strafpunkte im Springen hießen jedoch ein Endergebnis von 114,0 Minuspunkten. Dafür durften sich die Reiter aus dem hohen Norden – Neele Sophie Wittkohl (Schmalensee) mit Dior de la Nee, Lisa Jöhnk (Schwedeneck) mit I could be a Porsche, Laura Jahn (Neu Duvenstedt) mit Ebony’s Elli und Carlo Klippel (Winsen) mit Draulik H – über den Gewinn des Fritz-Sümmermann-Gedächtnispreises freuen. Dieser geht jeweils an den Einzelsieger in dem als internationale Zwei-Sterne-Prüfung (CCI2*-L) ausgeschriebenen Bundeswettkampf. 2022 war dies die 27-jährige Neele Sophie Wittkohl. Sie und ihre neunjährige Zweibrücker Stute beendeten die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von nur 26,60 Minuspunkten an erster Stelle.

Einen Sonderpreis erhielt auch die zweitplatzierte Anika Möritz aus Hartmannsdorf-Reichenau in Sachsen für das bestplatzierte Pferd aus eigener Zucht. Die 22-Jährige saß in Hambach im Sattel der neunjährigen Donauklang-Tochter Jamira. Das Paar beendete die Prüfung mit 30,5 punktgleich mit Wiebke Jaspers aus Weener. In diesem Fall entscheidet das bessere Geländeergebnis. Beide Reiterinnen waren dort fehlerfrei, Jaspers allerdings eine Sekunde schneller und damit weiter weg von der erlaubten Bestzeit als Möritz. Den Sonderehrenpreis hätte ansonsten auch sie erhalten können, denn ihr erst siebenjähriger Hannoveraner FRH Schwarzrotgold sb (v. Schwarzgold) wurde ebenfalls in der Familie gezogen. Vor zwei Jahren waren die beiden Fünfte bei den Bundeschampionaten in Warendorf, die Reiterin damals allerdings noch unter dem Namen Wiebke Byl.

Den Bronzerang im Bundeswettkampf belegte das Team von Gastgeber Bayern mit Petra Glinski (München) mit Quaentchen, Klaus Kienle (Wehringen) mit Illingstoa, Amelie Reisacher (Memmingen) mit Tissot und Stefanie Lahmer (Kaufbeuren) mit Isselhook’s Franky mit 129,2 Minuspunkten.

Überraschenderweise nur den siebten und vorletzten Platz belegte das Team des in diesem Jahr so erfolgsverwöhnten Landesverbandes Hannover. Der guten Laune der nur als Trio angetretenen Mannschaft tat dies allerdings keinen Abbruch. Wie alle anderen auch genossen sie die Gastfreundschaft des Veranstalters Hambach, die sportlichen Bedingungen und den gemeinsamen „fränkischen“ Abend, der an die gute Tradition anknüpfte, den Bundeswettkampf über den Sport hinaus auch als geselliges Beisammensein zu erleben.

Hier geht es zu den Ergebnissen 2022 und zur Historie des Bundeswettkampfes.

Text: Fn-press

 

 

Neele Sophie Wittkohl/ Bad Segeberg 2021 / Bild: Karl Lohrmann

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