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Nach dem tragischen Unfall: Die Vielseitigkeitscommunity rückt dicht zusammen

Nach dem tödlichen Unfall beim internationalen Vielseitigkeitsturnier in Bicton (GB), bei dem die 36-jährige Georgie Campbell in Folge eines Sturzes in der CCI4*-S ums Leben kam, laufen nun schon wieder die ersten Turniere des folgenden Wochenendes. Doch viele aktive Vielseitigkeitsreiter machen sich Gedanken dazu, wie man nach so einem Unglück, das die tiefste Schattenseite unseres geliebten Sports hervorbrachte, nun weitermacht.

Am Donnerstag veröffentlichte dann der Ehemann von Georgie, der für Neuseeland startende Olympionike Jesse Campbell, ein emotionales Statement, in welchem er einige seiner Gedanken teilt: ,,Im Pferdebusiness zu arbeiten ist kein einfaches Leben; es gibt immer wieder Rückschläge und dunkle Tage. Aber Georgie meisterte all dies und versprühte in jeder Situation so viel Liebe und Freude. Sie konnte sich an einem einfachen Tee auf der Heimfahrt nach dem Galopptraining erfreuen, hatte genauso viel Freude daran Reitschüler im strömenden Regen zu unterrichten oder die größten und schwersten Geländekurse der Welt zu absolvieren. Es war einfach unglaublich an deiner Seite zu sein und diese Energie zu spüren. Ich bin so stolz dein Ehemann zu sein. […]”

In seine Trauer dachte er dennoch daran, wie es nun weitergehen kann: ,,Wenn ihr dieses Wochenende unterwegs auf einem Turnier seid, bitte schenkt den anderen ein Lächeln und fühlt euch nicht komisch wenn ihr fröhlich seid und am aller Wichtigsten: Versucht alles und jeden zu lieben.”

Die Anteilnahme in der letzten Woche war riesig: Weiße und lila Herzen (Georgies Farben wenn sie im Gelände ritt) zierten unzählige Posts und Stories auf Social Media in Andenken an die erfolgreiche 5*-Reiterin. Die US-amerikanische Vielseitigkeitswebsite Eventing Nation legte jegliche Social Media Aktivitäten für die Woche nieder, um nach dem Unfall innezuhalten.

Zahlreiche britische Reiter und enge Freunde von Georgie trugen bei der Verfassungsprüfung des Nations-Cup Turniers in Millstreet (IRL) lila-weiße Armbinden oder Schleifen am Revers. Bei allen Vielseitigkeitsturnieren in Großbritannien sowie in Millstreet wird am Samstag um 12 Uhr das Turnier für zwei Minuten in Andenken an Campbell unterbrochen. In Großbritannien wurde außerdem eine Hotline eingerichtet an die sich Personen wenden können, die in Folge des Unfalls Hilfe benötigen. Auch im niederländischen Kronenberg findet ein internationales Buschturnier an diesem Wochenende statt. Hier wurde während des Riders Meetings eine Schweigeminute abgehalten und alle Ritte finden in Andenken an die 36-jährige Britin statt.

Insgesamt hat man in den letzten Tagen das Gefühl gewonnen, dass die Vielseitigkeitscommunity angesichts dieses Unglücks noch einmal dichter zusammengerückt ist und sich gegenseitig in dieser schweren Zeit Halt gibt. Dennoch ist die Tragödie auch eine Erinnerung daran, dass wir mit der Entwicklung des Sports in den letzten Jahren zwar schon viele wichtige Schritte in die richtige Richtung gegangen sind, aber dass ein Restrisiko für uns alle bleibt, und dass es weitere Forschung und Entwicklungen braucht, um die Vielseitigkeit für uns alle so sicher wie nur irgendwie möglich zu gestalten.

Foto: Outdoor Horst/ Peelbergen (NED) gedenkt der verstorbenen Reiterin in einem Post auf Social Media

Tragischer Unfall bei den Bicton International Horse Trials (GB)

Outdoor Horst Kronenberg (NED): Sven Lux mit einem Sieg und drei Platzierungen bester Deutscher