Seit dem 01.01.2017 hat Marcus Döring das Amt als Disziplintrainer Springen der Vielseitigkeitsreiter übernommen und arbeitet im Training der Kaderreiter Hand in Hand mit Bundestrainer Hans Melzer und dem Disziplintrainer Dressur, Jürgen Koschel, zusammen.
Während seiner Zeit am Landgestüt in Warendorf bildete Marcus Döring zudem die Pferdewirte und
Pferdewirtschaftsmeister aus. Einen Großteil der Kaderreiter lernte er in dieser Zeit schon kennen und arbeitete zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung oder Meisterprüfung mit ihnen zusammen. Auch Sandra Auffarth trainiert seit ihrer Zeit in Warendorf zusammen mit Marcus Döring, er begleitete sie schon nach London und Rio zu den Olympischen Spielen und auch beim Doppel-Weltmeistertitel in der Normandie gab er ihr die letzten Tipps für den Parcours.
Inzwischen hat sich sein Training komplett in das Programm aller Kader- und aufstrebenden Vielseitigkeitsreiter in den höheren Klassen integriert. „Ich glaube, wir haben inzwischen ein gutes Konzept für die Arbeit mit den Pferden. Zwei Mal die Woche bin ich in Warendorf. Vor allem in der Winterarbeit lege ich den Fokus sehr auf die Gymnastizierung der Pferde. Viele gebogene Linien und kleine Sprünge, die aber schnell aufeinander folgen, sollen die Kraft des Abfußens, die Konzentration und die Geschmeidigkeit der Pferde verbessern. Dies hat nicht nur positiven Einfluss auf die Rittigkeit der Pferde, was sich dann im Parcours und im Gelände ebenfalls auszahlt. Mein Ziel ist es immer, die gut trainierte, lockere und durchgearbeitete Pferde in die Saison zu bringen.“
Dieses Ziel konnte Marcus Döring gemeinsam mit vielen Reitern und ihren Buschpferden umsetzen- und es verhalf ihnen besonders in diesem Jahr zu großen Erfolgen. „Allen voran war natürlich die Einzel-Goldmedaille von Julia Krajewski bei den Olympischen Spielen ein absolutes Highlight. Sie konnte da beide Runden null reiten, das ist auch als Trainer etwas ganz Besonderes. Aber auch Sophie Leube mit J’Adore Moi, die bei ihrem ersten Start in Boekelo gleich mit einer Nullrunde gewinnen konnte und auch Anna Lena Schaaf, die ich mit Lagona von den ersten Sprüngen an begleitet habe und die dann in Le Lion d’Angers Weltmeisterin der 6-jährigen wurde- das waren tolle Leistungen, die die beiden sich ebenfalls hart erarbeitet haben. Aber auch beispielsweise Antonia Baumgart, die ihre ersten 4* Platzierungen erreiten konnte, bescherte uns damit tolle Trainingserfolge.“
Doch nicht nur in Warendorf führt die Springgymnastik zum Erfolg. „Wir arbeiten als Trainerteam Hand in Hand, sprechen uns für die Paare genau ab, welcher Plan für wen am besten passt. Ich sende Hans Melzer das zu, was ich in Warendorf aufgebaut habe, er trainiert dann in Luhmühlen mit den nördlichen ansässigen Reitern dasselbe. Alle zwei bis drei Wochen komme ich zum Training in Luhmühlen dazu, sodass wir alle Paare immer gut im Blick haben. Ich hatte beispielsweise im März schon zu Hans gesagt, dass wir Lagona mal im Blick halten sollten und letztendlich wird sie Weltmeisterin.“
Marcus ist viel unterwegs, trainiert mit den Paaren und begleitet sie zu allen wichtigen Turnierprüfungen. „Auch wenn ich eher selten zuhause bin, ich habe viel Spaß an meiner Arbeit. Eigentlich habe ich als Trainer fast einen einfachen Job. Die Vielseitigkeitsreiter sind unheimlich motiviert und stehen dahinter, arbeiten fleißig und kontinuierlich und verfolgen mit uns Trainern gemeinsam einen Ausbildungsweg. Aber klar- jeder Erfolg tut auch uns Trainern gut, da freut man sich gemeinsam und weiß, wofür man gearbeitet hat.“
Nun, da Hans Melzer in Rente geht, wird sich im Trainerteam einiges ändern. Auch der Disziplintrainer der Dressur, Jürgen Koschel, gibt sein Traineramt ab. „Klar, wir werden uns wieder neu aufeinander einstellen und abstimmen. Aber ich denke das Grundkonzept, was wir jetzt über die letzten Jahre ausgearbeitet haben ist gut und wir werden dieses als Basis weiterverwenden.“ Auch im neuen Trainerteam herrscht bereits Einigkeit dahingehend, dass dieses System so fortgeführt werden soll.