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Luhmühlen Nachlese Teil 2: Emma Brüssau berichtet von ihrer 5*-Premiere

Im Nachgang der Deutschen Meisterschaften und der 5*-Prüfung in Luhmühlen hat Vielseitigkeitssport Deutschland mit einigen erfolgreichen deutschen Reitern über ihr Wochenende in der Westergellerser Heide gesprochen. In Teil 2 der Nachlese berichtet Emma Brüssau über ihre erste 5*-Prüfung mit Dark Desire GS die sie gleich auf Platz 21 und mit einem MER Ergebnis beenden konnte.

Am Tag nach Luhmühlen hatte Emma Brüssau kaum Zeit sich erst einmal vom aufregenden Wochenende zu erholen, denn für die 24-jährige Studentin stand am Montag morgen direkt eine Statistik Vorlesung an. Sommerzeit ist bei den meisten Studierenden eben auch Klausurenzeit und so stehen für Emma in den nächsten Wochen weniger Vielseitigkeitsturniere, als die Vorbereitung auf die Prüfungen in der Uni an. Dennoch gab es am Montag Abend ein kleines Grillfest mit Freunden in Münster, sodass noch einmal gebührend auf den Erfolg aus Luhmühlen angestoßen werden konnte. Emmas Erfolgspartnerin Dark Desire GS, genannt ,,Desi“ hat nun ohnehin erst einmal Pause, um sich von dem Saisonhighlight in Luhmühlen zu erholen. Für die fortschreitende Saison hat die junge Reiterin noch keine konkreten Pläne: ,,Ich habe noch gar keinen Plan für nach Luhmühlen gemacht. Es wäre natürlich schon cool vielleicht auf der Longlist für die Europameisterschaft zu stehen und vielleicht noch eine größere Prüfung in diesem Jahr zu reiten, aber ich weiß es selbst noch nicht.“

,,Im letzten Jahr haben wir in Boekelo die 5*-Quali geholt und bei der Saisonplanung mit unserem Bundestrainer im Januar hat Peter gesagt, dass eine 5* doch ein passender nächster Schritt und ein super Ziel sein könnte.“ Luhmühlen wurde dann laut Emma ausgewählt, da es nicht zu früh und auch nicht zu spät im Jahr liegt, sodass man gute Vorbereitungsprüfungen reiten kann und auch noch die Möglichkeit hat im Anschluss Prüfungen zu reiten, falls etwas mal nicht nach Plan laufen sollte. ,,Wir haben uns in diesem Jahr von Prüfung zu Prüfung geschaut und als alles gut lief, war klar, dass wir das jetzt angehen.“ Auch besonders an Luhmühlen war für Emma, dass zahlreiche Freunde und die ganze Familie zum Anfeuern vor Ort war: ,,Ein kleines bisschen Druck war natürlich schon da, aber im Endeffekt weiß ich, dass alle hinter mir stehen, ganz egal wie es läuft. Sie tragen alle dazu bei, dass ich bei so einer Prüfung an den Start gehen kann.“

Eine besonders große Rolle bei Emmas 5*-Premiere spielte für sie ihre langjährige Trainerin und Mentorin Julia Krajewski: ,,Julia kennt mein Pferd und mich am Besten. Sie konnte mir wirklich nochmal Tipps für kleine Details im Gelände geben. Normalerweise ist Julia immer total cool und abgeklärt, aber selbst sie war beim Gelände sichtlich mit aufgeregt und emotional. Das war wirklich ein besonderer Moment.“ Insgesamt ist Emma den Kurs sechs Mal abgegangen und hat ihren Plan auch mit den beiden Bundestrainern Rodolphe Scherer und Peter Thomsen besprochen. ,,Ich war schon etwas ehrfürchtig, als ich den Kurs das erste Mal abgegangen bin. Die Sprünge sind einfach nochmal breiter und höher als in allen Prüfungen die ich bisher geritten bin. Allerdings war ich direkt von Anfang an motiviert und habe mich auf das Gelände gefreut, weil die Aufgaben ganz klar gestellt waren. Ich glaube, dass es auch eine Rolle gespielt hat, dass einfach 5* dran stand, das macht für den Kopf schon nochmal einen Unterschied.“ Der Ritt an sich habe sich dann im Endeffekt gar nicht deutlich anders angefühlt als andere Geländeritte: ,,Man muss allerdings wirklich schnell Entscheidungen treffen und schon etwas mehr mitkämpfen, aber ich glaube, dass das meistens der Fall ist, wenn man zum ersten Mal in einer höheren Klasse startet.“ Schlussendlich beendeten sie die 6350 Meter lange Strecke mit 11,6 Zeitfehlern.

Nach dem erfolgreichen Geländeritt am Samstag kamen alle deutschen Pferde fit aus dem Cross und trabten auch im Verlaufe des Nachmittags gut, sodass die Debütanten auch noch den Abend zusammen genießen und etwas feiern konnten: ,,Stephan Rössel, der Besitzer von Julias Nickel, hat für alle Deutschen ein Grillen organisiert. Da konnten wir dann gemeinsam auf den erfolgreichen Tag anstoßen, das war total schön. Jérôme und ich waren dann auch noch kurz auf der Reiterparty, aber am nächsten Morgen ging es ja schon früh weiter, also haben wir nicht ganz so lange gefeiert wie manch Anderer.“ Nach der erfolgreichen Verfassung stand bereits am Sonntag Vormittag das Springen der CCI5*-L an: ,,Es war wirklich hoch genug und die Oxer sind auch nochmal tiefer als in einem 4*-Springen. Wir waren im Parcours ja nicht innerhalb der Top 10 dran, dann ist der Druck auch nochmal ein anderer, aber ich war trotzdem schon aufgeregt. Im Endeffekt hatten wir zwei Fehler, aber ich bin dennoch total zufrieden wie sie nach dem Geländetag am Samstag gesprungen ist und sehr stolz auf unsere Leistung.“

Nun heißt es für Emma erst einmal den Sattel gegen den Schreibtisch zu tauschen und die Klausuren zu absolvieren. Wir sind uns aber sicher, dass man die beiden in diesem Jahr noch auf dem ein oder anderen großen Event verfolgen kann.

Die Vielseitigkeitssport Deutschland Redaktion bedankt sich bei Emma für die ausführlichen und interessanten Einblicke in ihr Luhmühlen Wochenende!

 

Emma Brüssau und Dark Desire Verfassungsprüfung CCI5*-L Luhmühlen 2023 Foto: Jan Frohne

Kaposvár Eventing (HUN): Amelie Reisacher platziert sich in der CCI2*-S und CCI3*-S

Deutsche Meisterin und Erfolgstrainerin Julia Krajewski in der Luhmühlen Nachlese Teil 3