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Les 5 Étoiles de Pau (FRA): Caroline Harris in D. Day sind die Champions im 5*-Matsch

Einen denkwürdigen ersten 5*-Sieg feierte die 34-jährige britische Vielseitigkeitsreiterin Caroline Harris im französischen Pau: Mit ihrem erst 10-jährigen D. Day, dem Pferde das den Matsch auf der Geländestrecke zu lieben schien, gewann sie die erste zweite 5* Prüfung ihrer Karriere. Auch die Plätze 2 und 3 gingen nach England: Hier platzierten sich Ros Canter und Tom McEwen. Nachdem Arne Bergendahl auf der Geländestrecke ein Bad im Schlamm nahm und in Folge des Sturzes leider ausscheiden musste, ging am Sonntag nur noch Nicolai Aldinger mit Timmo für Deutschand an den Start. Die beiden beendeten ihre zweite gemeinsame 5*-Prüfung auf Platz 43. Er sprach mit Vielseitigkeitssport Deutschland über seine Woche in Südfrankreich.

Nachdem es sei Freitag im südfranzösischen Pau unaufhörlich regnete, wurde nach und nach klar, dass eine Kürzung der Geländestrecke unumgänglich war, um eine Durchführung des Geländetages möglich zu machen. Zunächst wurden Freitag Abend drei Hindernisse und einige Meter Strecke aus der Prüfung gekürzt, nachdem es jedoch ohne Erbarmen weiter regnete, folgten am Samstag vormittag acht weitere Sprünge, sodass sich die Strecke von 6.500 Meter (Optimum Time: 11:25 Minuten) auf 5.213 Meter (Optimum Time: 9:09 Minuten) verkürzte. Auch am Samstag hatte der Wettergott kein Einsehen und alle der 71 in die zweite Teilprüfung gestarteten Reiter dürften bis auf die Unterhose nass geworden sein. Viele der erfahrenen Buschreiter sagten im Nachhinein, dass sie noch nie unter solchen Bedingungen Gelände geritten seien. Aber auch wenn man es sich angesichts der Bilder und Videos von vor Ort kaum vorstellen mag: Viele Pferde kamen erstaunlich gut unter den angepassten Bedingungen der Strecke zurecht. Langsamer waren sie, ja, aber viele Pferde kamen frisch ins Ziel und sprangen auch über die letzten Hindernisse noch in schöner Manier. Das kennt man von so manch anderer 5*-Prüfung bei vermeintlich besseren Bedingungen auch anders.

Pech hatte der erste deutsche Starter Arne Bergendahl mit Luthien NRW (Züchter und Besitzer: Sportpferde Bergendahl) am Geländetag: Nachdem die beiden am Donnerstag ihre bis dato beste Dressurprüfung mit -34,1 Punkten absolvierten, waren die Erwartungen hoch, denn ,,Lucy“ gilt als sehr sicheres, ehrgeiziges und galoppierstarkes Pferd und hat ihre Stärken eigentlich in den beiden Springdisziplinen. Zunächst sah alles gut aus und die beiden flogen nur so über die ersten 2/3 des Kurses. Auch wenn es mal dicht oder groß wurde, verlor das eingespielte Team aus Hamminkeln keine Zeit und löste die ihnen gestellten Herausforderungen ohne Probleme. Doch an Hindernis 22a), einem Sprung der eigentlich als Einleitung für die nächste Aufgabe diente, passte es nicht ganz und Luthien kam in der Landung aus dem Gleichgewicht und stürzte. Zum Glück standen beide binnen weniger Sekunden wieder und traten in Schlamm gebadet zu Fuß den Weg Richtung Stallungen an. Schade!

Als zweites deutsches Paar ging es für Nico Aldinger und seinen Timmo (Züchter: Ole Lehmann; Besitzer: Jutta & Michael Spethmann, Cornelia & Dieter Aldinger) in die Startbox. Nico fand sich von vorne herein mit dem Fakt ab, dass er komplett nass werden würde, verzichtete auf Regenjacke und startete im T-Shirt. Die beiden zeigten eine tolle und sichere Runde bei schwierigsten Bedingungen. Am ersten Wasser stolperte Timmo beim Einsprung minimal, Nico reagierte prompt und wählte beim Aussprung mit anschließender Hecke die längere Alternative, die natürlich einige Sekunden kostete. Am Hindernis 22b, einer Ecke an dem Hindernis wo Arne Bergendahl gefallen war, kamen die beiden etwas zu nah, sodass der MIM-Clip auslöste und die beiden somit zusätzlich zu den 40 Zeitstrafpunkten weitere 11 Strafpunkte für das Auslösen des Frangible Device kamen. Trotz der etwas langsameren Zeit beendete Timmo die Prüfung frisch und in sicherer Manier. Sonntag Mittag kamen die beiden, jetzt wieder blitzeblank gewaschen und glücklicherweise im Trockenen, ohne Probleme durch die zweite Verfassungsprüfung und konnten das abschließende Springen bestreiten. In der zweiten Verfassung, die am Sonntag Mittag erst recht spät angesetzt war, wurden alle Pferde die den Cross beendeten vorgestellt. Es mussten fünf Pferde in die Holding Box, wovon ein Pferd, der für Irland startende Bellscross Guy unter Dominic Furnell nicht akzeptiert wurde.

Auch im Parcours sah man zum allergrößten Teil fitte Pferde, die die Belastung im Gelände am Samstag gut überstanden zu haben schienen. Von 55 ins Springen gestarteten Paaren schlossen 20 den Parcours gänzlich ohne Fehler ab. Bei Nico Aldinger und seinem Timmo fehlte zu Beginn des Parcours vielleicht ein klein wenig der Rhythmus, die Hindernisse 4 und 5a) fielen. Jedoch kamen die beiden danach immer besser in den ,,Flow“ und beendeten ihre zweite 5* Prüfung unter sehr herausfordernden Bedingungen auf Platz 43 mit -89,7 Punkten.

Das sagt Nico zu seiner Woche in Pau: 

,,Die Dressur fand ich sehr gut, da war Timmo unheimlich konzentriert und wir hatten keinen Patzer drin, bis auf ein paar Kleinigkeiten, wo wir beim nächsten Mal noch ein paar Punkte rausholen können. Beim Gelände haben wir dann wirklich lange hin und her überlegt, ob ich überhaupt reiten soll, aber wir haben uns dann dafür entschieden und letztendlich ging es dann auch, wobei ich sagen muss, dass ich vorher noch nie in so einem starken Regen Gelände geritten bin. Ich bin sehr sehr stolz wie Timmo das gemacht hat! Am ersten Wasser gab es den kleinen Stolperer beim Einsprung, da hatte ich dann nicht genug Schwung zur Kante und bin deshalb alternativ geritten. Auf den Strecken haben ich ihn dann galoppieren lassen wie er wollte. An der Kombination 22 hatte ich vier Galoppsprünge geplant, aber Timmo ist in der Landung leicht gerutscht und ich bin von der Ideallinie abgekommen, deshalb kamen wir dann mit fünf Galoppsprüngen an und es passte nicht ganz. Er ist aber super brav abgesprungen, aber der MIM Fehler war dann halt passiert. Insgesamt hat er aber viele tolle Sprünge trotz der schwierigen Bedingungen gemacht. Man merkt schon, dass die Pferde teilweise etwas ins Leere galoppieren und nicht so vorwärts kommen wie man es normalerweise kennt. Aber man muss auch sagen, dass es nicht so rutschig war, wie man erwartet hätte. 

Am Sonntag war die Verfassung erst recht spät, deshalb hatten wir morgens nicht so viel Stress, ich konnte nochmal kurz reiten, vortraben und ganz in Ruhe waschen, als er aus dem Gelände kam, sah er nämlich eher aus wie ein Schecke. In der Verfassung lief dann alles ohne Probleme und nachmittags stand dann das Spingen relativ spät an. Das Springen war wirklich sehr schwer, reell hoch und mit 82 Sekunden Bestzeit auch wirklich lang. Leider bin ich einmal schlecht geritten und war an der Trippelbarre etwas weit weg, dadurch kam er hinten an die Stange und ich kam auch etwas zu weit in die dreifache Kombination rein, das war einfach ein Folgefehler. Aber wir haben uns trotz der Fehler sogar noch um zwei Plätze verbessern können, daran sah man auch, dass im Springen wirklich einiges passiert ist. 

Trotz der ganzen Umstände mit dem Wetter muss man wirklich den allergrößten Lob an die Veranstalter aussprechen die versucht haben alles möglich zu machen. Die Helfer haben mit Eimern Sand und Kies auf der Geländestrecke verteilt, weil die Fahrzeuge durch den Matsch nicht mehr drauf kamen. Das war schon Wahnsinn! Das Turnier ist wirklich top organisiert, auch wenn das Gelände etwas speziell ist. Der Anfang ist recht kringelig, im Mittelteil kommt man dann auf der Rennbahn richtig in den langen Galopp und am Ende wird es dann wieder etwas kringelig. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es wirklich wirklich weit zu fahren ist. Jetzt schauen wir erstmal, dass wir wieder sicher nach Hause kommen. Die erste Woche steht erstmal ganz im Zeichen der Regeneration und Timmo wird nur etwas geführt und geht auf die Weide. Danach wird er spielerisch bewegt, geht viel ausreiten und wird etwas longiert, da er ansonsten recht schnell an Muskulatur abbaut. In den nächsten Wochen haben wir jetzt etwas Zeit um uns mal um uns zu kümmern, es geht in den Urlaub und die jüngeren Pferde werden etwas mehr in den Fokus genommen.“

Die Top 3, allesamt aus Großbritannien, nach dem Gelände bewiesen auch im Springen ihre Klasse und ritten allesamt Nullrunden nach Hause, sodass der Sieg mit -40,3 Punkten an Caroline Harris mit D. Day ging. Platz 2 ging an die Vorjahressiegerin Rosalind Canter und Izilot DHI (-40,6) vor Tom McEwen mit dem 15-jährigen Brookfield Quality.

Bestes Pferd aus deutscher Zucht wurde der Ostermond xx-Sohn DSP Fighting Line unter der Österreicherin Lea Siegl mit -47,5 Punkten auf Platz 6. Der 17-jährige kleine Fuchs stammt aus der Zucht von Josef Fuchs.

Endergebnis CCI5*-L

Caroline Harris (GBR) & D. Day (Photo: Laura Dupuy) – Pressemitteilung Les 5 Etoiles de Pau

Saisonfinale Kronenberg/ Outdoor Horst (NED): Intouchable Tonic in der CCI2*-S ganz vorne

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