50 Berge und Anhöhen sowie ein traumhafter Blick über den Rhein. Das ist das Siebengebirge, das Zuhause unseres Talentpool-Athleten Konstantin Harting. Seine Förderpatin, Claudia Kirchfeld, hat diese lebenswerte Region bei einem gemeinsamen Ausritt kennengelernt. Wie die Förderpatenschaft der beiden ansonsten aussieht und warum sie sich für eine Patenschaft mit Konstantin entschieden hat, hat sie im Interview verraten.
Frau Kirchfeld, Sie sind seit Oktober 2019 Förderpatin von Konstantin Harting. Wie sind Sie auf die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport aufmerksam geworden?
Claudia Kirchfeld: „Über zwei Wege. Zum einen habe ich die Aktivitäten der Stiftung auf Facebook verfolgt. Zum anderen wollte ich nach meiner langjährigen Zusammenarbeit mit Bettina Hoy weiterhin eine enge Verbindung zum Sport halten und jemanden unterstützen. Aus eigener Erfahrung weiß ich einfach, wie anspruchsvoll dieser Sport ist – auch finanziell gesehen. Irgendwann habe ich mich zu diesem Thema mit einer befreundeten Journalistin ausgetauscht, die letztlich auch den Kontakt zur Stiftung hergestellt hat.“
Die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport hat unterschiedliche Förderprojekte. Warum haben Sie sich für das Konzept des Talentpools und eine Förderpatenschaft entschieden?
Claudia Kirchfeld: „Ehrlich gesagt war das für mich der perfekte Weg, um einen jungen Athleten zu unterstützen.“
Die Bundestrainer nominieren unsere Talentpool-Athleten, die wiederum eine Bewerbung einreichen. Aktuell befinden sich 19 Athleten im Talentpool. Warum haben Sie sich für Konstantin entschieden?
Claudia Kirchfeld: „Mir lagen mehrere Bewerbungen vor. Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, weil man am liebsten alle Athleten unterstützen möchte. Am Ende habe ich mir gesagt ‚Hey, es ist eine Entscheidung für Konstantin und nicht gegen einen anderen Sportler‘. Ich hatte schon länger verfolgt, dass Konstantins Familie ihre Pferde selbst züchtet und ausbildet. Das fand ich sympathisch. Der zweite ausschlagende Punkt war die räumliche Nähe. Ich fahre nur etwa eine Stunde zu Konstantin. Ein dritter, ganz subjektiver Punkt, war die Tatsache, dass ich Familie Harting schon kannte. Konstantins Mutter und ich sind damals gemeinsam Bundeswettkampf geritten. Dieses Gesamtpaket war für mich ehrlich gesagt unwiderstehlich und konkurrenzlos.“
Wie sieht Ihre Patenschaft mit Konstantin aus?
Claudia Kirchfeld: „Konstantin war in letzter Zeit viel unterwegs. Erst war er zum Reiten in England und hat anschließend Neuseeland bereist. Trotzdem haben wir die ganze Zeit Kontakt gehabt. Wir haben keinen festen Rhythmus und treffen uns alle vier Wochen oder so, aber wenn etwas ansteht, bindet er mich in Entscheidungen mit ein oder bittet mich um eine Einschätzung. Er hat gerade seine Schule beendet und ihm standen einige Türen offen. Dazu haben wir uns oft ausgetauscht.“
Was Sie beschreiben, spiegelt das Konzept des Talentpools wider. Die jungen Sportler erhalten nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern profitieren auch von den Erfahrungen und der Expertise ihrer Förderpaten. Im Gegenzug können Sie als Förderpate an der sportlichen Entwicklung der Athleten teilhaben. Was nehmen Sie für sich persönlich aus dieser Patenschaft mit?
Claudia Kirchfeld: „Durch die Unterstützung von Konstantin und das Mitfiebern bei Turnieren, bin ich wieder viel näher am Sport. Das gefällt mir sehr gut. Es bereitet mir einfach Freude, dem Sport etwas zurück zu geben. Und meinen Ausritt durch das wunderschöne Siebengebirge bei Konstantin werde ich wohl auch nicht so schnell vergessen.“
Zur Person
Claudia Kirchfeld gehörte 1975 bis 1982 zum Bundeskader in der Vielseitigkeit und war 1977 Vize-Europameisterin der Junioren. Sie bringt ihr Wissen in vielen Bereichen des Pferdesports ein, verfügt über eine Trainer-A-Lizenz, ist sportliche Leiterin Vielseitigkeit beim CHI Donaueschingen und erste Vorsitzende des Kreisverbandes Mettmann.
Text: Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport