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Interview mit Christian Zehe

Vor ein paar Wochen noch wurde der Beginn der Olympischen Saison mit Spannung erwartet. Nun sind die Turniere schon bis in den Mai hinein abgesagt worden. Wir haben uns mal bei den Vielseitigkeitsreitern umgehört, was sie aus der Situation machen.

Heute: Gelände-Parcourschef Christian Zehe

 

buschreiter: Herr Zehe, Sie sind engagierter Geländeaufbauer. Nun fällt durch Corona ja schon ein Großteil der Saison aus. Wie ist die derzeitige Situation für Sie?

„Grundsätzlich geht es bei mir ja weiter, aber alles ist momentan entschleunigt. Ich wohne mit meiner Familie auf einem Hof, die Landwirtschaft und das Drumherum geht seinen normalen Gang. Ich freue mich aber, sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können und ein paar Projekte umzusetzen, für die mir sonst die Zeit fehlt. Letzte Tage habe ich mal in mein Notizbuch geschaut und mich gefragt, wie ich das Pensum an Terminen und Aufgaben sonst bewältigt habe.“

 

buschreiter: Welche Projekte versuchen Sie nun in dieser Zeit zu verwirklichen?

„Hauptsächlich versuche ich gerade, Projekte in der digitalen Welt umzusetzen. Ich bin nebenbei noch Imker, auch da gehört es heutzutage dazu, eine Homepage zu betreiben. Mittlerweile ist die Welt so digital geworden, dass jeder Bereich zum Beispiel bei YouTube in Form von Videos repräsentiert wird. Beim Geländeaufbau ist das leider noch nicht so. Genau das habe ich mir nun für die kommenden Wochen vorgenommen. Ich möchte in Form von Videos eine Hilfestellung geben. Diese möchte ich möglichst vielen Leuten zur Verfügung stellen, die Spaß am Bau von Hindernissen haben. Hierdurch möchte ich mein Know-how weitergeben. In diese Projekte beziehe ich meine Familie mit ein, meine Tochter filmt beispielsweise einige Videos, wenn ich Geländehindernisse aufbaue.“

 

buschreiter: Auch viele andere Geländeaufbauer und Hobby-Hindernisbauer möchten das schöne Wetter und die freie Zeit eventuell dazu nutzen, Hindernisse zu bauen- für die Zeit „danach“. Welches Material und Werkzeug sind dafür unbedingt erforderlich?

„Es ist ja so, dass viele Vereine einige Freiwillige haben, die sich im Hindernisbau engagieren möchten und da Spaß dran haben. Damit ist natürlich auch der finanzielle Part für die Beauftragung eines Parcourschefs und Technischen Delegierten klein zu halten. Es kommt darauf an, welche Vorerfahrung schon vorhanden ist, und wie das handwerkliche Geschick so aussieht.

Das Holz soll ja möglichst langlebig und haltbar sein- hier empfiehlt sich Eiche, Douglasie oder Lärche. Wenn das Holz schon auf Maß vorliegt, reichen im Normalfall ein Akkuschrauber, Schrauben, ein Zollstock und ein Bleistift. Muss das Holz noch ins richtige Maß gebracht werden, wird eine Motorsäge benötigt.“

 

buschreiter: An welchen Hindernistyp sollte sich ein „Anfänger“ als erstes wagen?

„Ich glaube für jemanden, der sich wirklich an sein erstes Hindernis wagt, wäre ein Baumstamm am geeignetsten. Diesen kann man auch im Streckenbau sehr universell gebrauchen und für den Anfang ist die Herausforderung groß genug. Wichtig ist mir aber eins: Die FN hat die Broschüre zum Geländeaufbau neu aufgelegt veröffentlicht. (Hier geht es zum Download!) Dort sind auch einige Ansprechpartner genannt. Wenn Projekte im Bereich Geländehindernisbau verwirklicht werden sollen macht es immer Sinn, vorab mit einem erfahrenen Aufbauer zu sprechen. Im Nachhinein ist es immer deutlich schwieriger und in allen Faktoren aufwändiger, noch Korrekturen vorzunehmen. Gerne stehe ich da Interessierten auch immer mit Rat und Tat zur Seite. Zudem sollen meine Videos eine Hilfestellung geben.“

 

buschreiter: Was ist besonders wichtig, wenn man Hindernisse selbst bauen möchte?

„Auf den Arbeitsschutz sollte man als allererstes achten, um schlimme Unfälle zu verhindern, die passieren können. Geeignete Kleidung und Schutzausrüstung gehören genauso dazu, wie vernünftiges Material. Dann ist es für mich wichtig, dass man Spaß daran hat, was man tut. Gelungene Hindernisse und tolle Geländeprüfungen sollen das Ergebnis sein.“

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