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EM Hartpury: Vielseitigkeits-Junioren auf Goldkurs

Die deutschen Junioren bleiben bei den Nachwuchs-Europameisterschaften in Hartpury weiter auf Goldkurs – sowohl in der Team- als auch der Einzelwertung. Bei den Jungen Reitern dominierten im Gelände die britischen Reiter, direkt dahinter konnte sich die deutsche Mannschaft auf dem vorläufigen Silberrang behaupten. Einziger Wermutstropfen: Beide deutschen Teams starten am Sonntag nur noch mit drei Paaren, so dass jedes Ergebnis zählt.

Als erste deutsche Starter bei den Junioren gingen Matti Garlichs und sein Westfale Ludwig auf den von Eric Winter konzipierten, 3.910 Meter langen CCI2*-Junioren-Geländekurs. Auf dem Weg ins Ziel bewältigten sie alle 21 Hindernisse beziehungsweise 30 Sprünge ohne Probleme, am Ende fehlten ihnen lediglich drei Sekunden für eine komplette Nullrunde. Diese gelang danach sowohl Einzelreiterin Smilla Maline Philipp (Elsdorf) mir Sir Boggles, als auch der zweiten Teamreiterin Hedda Vogler (Verden) mit Niagara de Champenotte. Pech hatte dagegen die dritte Teamreiterin Isabel Dalecki. Ihr achtjähriger Rheinländer Caruso JH machte einen Riesensatz über den Einsprung ins erste Wasser, worauf die Reiterin aus der Balance kam, sich nicht mehr halten konnte und nach zwei, drei Galoppsprüngen seitlich ins Wasser abrutschte. Mit ihrem Ausscheiden erhöhte sich der Druck auf den deutschen Schlussreiter Mathies Rüder (Fehmarn) und seinen neunjährigen Bon Ton. Als Bester der Dressur ging es für ihn nicht nur darum, für sich selbst die Spitzenposition zu erhalten, sondern auch dem deutschen Team. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Luhmühlen war das Paar noch im Gelände ausgeschieden, nun in Hartpury erfüllten die beiden das in sie gesetzte Vertrauen mit einer schnellen, souveränen Nullrunde.

Mit nur 25,2 Minuspunkten liegt Mathies Rüder damit weiter auf Goldkurs vor Isabelle Cook, Tochter der britischen mehrfachen Mannschaftseuropa- und -weltmeisterin Kristina Cook, mit Mexican Law (26,6) sowie Smilla Maline Philipp (28,8). Diese trennt nur ein Zeitfehler von Hedda Vogler (29,2), die vor dem Springen Platz fünf einnimmt. Matti Garlichs rangiert mit 33,4 Minuspunkten auf Platz 14.

Ebenso spannend wie in der Einzelwertung wird die letzte Prüfung für den Teamentscheid. Gerade einmal ein Punkt trennt das führende deutsche Junioren-Trio (87,8 Minuspunkte) von den zweitplatzierten Briten (88,8). Und auch die Iren können am Sonntag noch ein Wörtchen in der Entscheidung mitsprechen (95,7).

Junge Reiter auf Silberkurs / Pech für Calvin Böckmann
Während die meisten Junioren den Geländekurs weitgehend fehlerfrei beenden konnten, erwies sich der Drei-Sterne-Kurs als deutlich selektiver. Nachdem die ersten drei deutschen Paare Libussa Lübbeke (Wingst) mit Caramia, Paula Reinstorf (Neustadt) mit Ilara W und Linus Richter (Wardenburg) mit Rayja sicher ins Ziel gekommen waren, “erwischte” es Schlussreiter Calvin Böckmann (Warendorf) und Altair de la Cense gegen Ende der Strecke an einer Doppelhecke. Die beiden kamen bereits etwas unglücklich über den ersten Sprung und landeten am zweiten auf der Erde. Glücklicherweise kamen sie mit dem Schrecken davon – die Führung in der Teamwertung sowie die sehr gute Chancen auf einen Einzeltitel waren damit allerdings dahin. “Das war totales Pech. Calvin war bis dahin top unterwegs und es sah wie eine sichere Nullrunde aus, Kurz dem besagten Hindernis ist Altair jedoch in ein Loch getreten, dadurch haben die beiden den Rhythmus verloren und Calvin hatte die Zügel nur noch halb in der Hand,. Deshalb hatten die beiden auch schon so eine schlechte Distanz auf den ersten Sprung, der Rest war einfach die Folge davon”, sagte Equipechef Karl-Heinz Nothofer.

Am dichtesten an den Medaillenrängen dran ist nach dem Gelände Paula Reinstorf auf Platz fünf. Mit nur einer Sekunde über der Zeit – insgesamt gelang nur vier Paaren eine komplette Nullrunde – nehmen sie und ihre schnelle Ilara W 32,4 Minuspunkte mit ins Springen. Ebenfalls in den Top Ten konnte sich Linus Richter behaupten. Mit etwas Zeitfehlern und einem Zwischenstand von 36,8 Minuspunkten rangiert er auf Platz neun. Libussa Lübekke, die mit Caramia als erste Deutsche die Strecke getestet hatte, folgt mit 40,4 Minuspunkten auf dem vorläufigen 17. Platz.

Das deutsche Team hat damit 109,6 Minuspunkte auf dem Konto und rangieren damit ganz knapp vor Frankreich mit 111,1 Minuspunkten. Am besten stehen vor dem Springen die Briten da. Sie führen mit deutlichen Abstand mit nur 97,6 Minuspunkten. Und auch in der Einzelwertung haben sie Nase mit Phoebe Hughes und Top Biats (30,9) sowie Millie Juleff mit All We Need (31,4) vorn, gefolgt von der Französin Zazie Gardeau mit Cesar de Commarin LA (32,1).

Ebenfalls ohne Hindernisfehler ins Ziel kamen die beiden deutschen Einzelreiterinnen. Christina Schöniger (Lengenfeld), die sich mit Schoensgreen Continus eine gute Ausgangsbasis in der Dressur verschafft hatte, brauchte allerdings viel Zeit und fiel dadurch auf Platz 35 zurück (62,1 Minuspunkte). Besser lief es für Jana Lehmkuhl (Voerde). Sie konnte sich mit einer guten Zeit auf Platz zwölf behaupten (38,2 Minuspunkte).

“Bis auf die beiden Missgeschicke haben unsere Reiterinnen und Reiter eine tolle Leistung hier abgeliefert. Es hat sich gezeigt, dass wir auch in England und gegen die favorisierten Engländer im Gelände bestehen können”, zog Karl-Heinz Nothofer seine Bilanz. “Insgesamt muss man sagen, dass der gesamte Geländetag super orginisiert war und die Gastgeber wirklich in jeder Hinsicht Topbedingungen geboten haben.”

Hier gibt es Starter- und Ergebnislisten. ClipMyHorse überträgt live aus Hartpury.

Text: Fn-press

EM Hartpury: Deutsche Vielseitigkeits-Teams führen nach Dressur

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