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Doppel-Olympiasieger Marius ist im Alter von 29 Jahren gestorben

Er war einer der ganz großen seiner Zeit- unvergessen, wie der auffällige Schimmelwallach Marius mit seinem ständigen Reiter Hinrich Romeike in Hongkong 2008 nach einem makellosen Springparcours über die Ziellinie galoppierte und damit deutsches Doppel-Olympiagold sicherte.

Wie Pferd&Sport heute berichtet, wurde der Holsteiner bereits Ende Juni aufgrund einer Kolik im Alter von 29 Jahren eingeschläfert.

Schon früh war Hinrich Romeike von Marius‘ Qualitäten als Vielseitigkeitspferd überzeugt, nachdem er von Betty Kruse in den Sport gebracht wurde, kaufte er den Wallach abstammend von Condrieux xx aus einer Mutter von Laurin aus der Zucht von Hans-Werner Ritters, Krumstedt 5-jährig. Im selben Jahr noch wurde er Vize-Bundeschampion in Warendorf. Er war Hinrich Romeike bereits 4-jährig durch seine Galoppade ins Auge gefallen. Auch bei den 6-jährigen Vielseitigkeitspferden konnte Marius sich im Finale der Bundeschampionat platzieren, er wurde Fünfter. Die erste internationale Platzierung feierte das Paar 2001 (7-jährig) in Vanselow.

Behutsam baute er das Pferd über kleinere Prüfungen auf, bis Marius dann 2003 mit 9 Jahren zum ersten Mal auf damaligem CIC3* Niveau (heute CCI4*-S) in Marbach an den Start ging.

39 internationale Prüfungen bestritt das Paar gemeinsam, bevor Marius (damals unter dem Namen Marius Voigt-Logistik) die sportliche Rente im Alter von 17 Jahren antrat. 2012 wurde er aus dem Sport verabschiedet und in die Hall of Fame des deutschen Vielseitigkeitssports aufgenommen.

Bei 6 Championaten wurden sie für das deutsche Team aufgestellt, 2003 traten sie bei den Europameisterschaften in Punchestown das erste Mal beim Championat als Einzelreiter an (Platz 15 im Endergebnis). Wohhl allen in Erinnerung geblieben sind die Olympischen Spiele in Athen 2004, wo die deutsche Equipe um Bettina Hoy als Sieger der Herzen die Heimreise antrat und am grünen Tisch die Goldmedaille verlor. Hinrich Romeike und Marius wurden Vierte der Einzelwertung.

Wie Hinrich Romeike in einem Interview sagte, „nachdem ich diese Mannschafts-Goldmedaille wieder abgeben musste, war klar- so eine möchte ich nochmal gewinnen!“ Den Auftakt dazu machten sie bei der EM in Blenheim 2005, wo das Traumpaar Einzel-Bronze gewann, die Mannschaft konnte sich nicht in den Medaillenrängen platzieren. 2006, die Heim-WM in Aachen- das Feuer war an. Die Equipe aus Athen hatte sich genau eins vorgenommen: Den Titel wollen wir vor heimischer Kulisse gewinnen! Und das gelang eindrucksvoll. Frank Ostholt mit Air Jordan (4.), Hinrich Romeike mit Marius (5.), Bettina Hoy mit Ringwood Cockatoo (6.) und Ingrid Klimke mit Sleep Late (34.) gingen als Mannschafts-Weltmeister auf die Ehrenrunde. Auch 2007 gehörten Marius und Hinrich Romeike ebenfalls zum EM-Team in Pratoni del Vivaro, diese Prüfung beendete das Paar nicht.

Unvergessen blieb dann der letzte große Auftritt des Paares- die Olympischen Spiele in Hongkong 2008. Im Team gewann Deutschland die Goldmedaille (Hinrich Romeike mit Marius, Ingrid Klimke mit FRH Butts Abraxxas, Andreas Dibowski mit FRH Butts Leon, Frank Ostholt mit dem ebenfalls jüngst verstorbenen Mr.Medicott, Peter Thomsen mit The Ghost of Hamish). Nachdem diese Medaille schon „im Sack“ war, flogen Marius und „Hinni“ beflügelt mit einer Nullrunde im zweiten schweren Parcours für die Einzelentscheidung ebenfalls zum Titel des Einzel-Olympiasiegers.

RIP- Marius!

Danke an Julia Rau für die tollen Bilder dieses ganz besonderen Pferdes!

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