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Bundeswettkampf beim 25. Vielseitigkeitsmeeting Bad Harzburg: Sieg für das Team Rheinland

Nach 2021 war Bad Harzburg erneut der Ausrichter Traditionsveranstaltung Bundeswettkampf Vielseitigkeit. Nachdem im vergangenen Jahr im bayerischen Schwaiganger gerade einmal vier Teams an den Start gingen, war das Feld in diesem Jahr mit sieben Teams glücklicherweise wieder etwas breiter aufgestellt. Nach einem spannenden Wettkampf konnte sich das Team aus dem Rheinland gegen die Konkurrenz durchsetzen. Silber ging nach Sachsen, die Bronzemedaille sicherte sich die Mannschaft aus Westfalen.
In der Einzelwertung konnte Anja Schöniger mit Wyonetta (SAC) die Schärpe für den Sieg entgegennehmen.

Bundeswettkampf CCI2*-L

Mit etwas über einem Springfehler Abstand siegte das Team aus dem Rheinland unter der Leitung von Karl-Heinz Nothofer mit -107,1 Punkten im Bundeswettkampf Vielseitigkeit 2024. Nachdem das Team bestehend aus Lena Scheepers mit La Mum, Christel Heyl mit Emery THC, Rebecca Herter mit de Cœur und Maren Moldenhauer mit Grisu nach der Dressur noch auf dem dritten Platz gelegen hatte, konnten alle vier Paare im Gelände mit null Fehlern innerhalb der Zeit ins Ziel reiten und somit den Sprung auf den Spitzenplatz schaffen. Auch drei Springfehler im Parcours konnten dies nicht mehr gefährden, sodass das rheinischen Team nach 2021 in Bad Harzburg nun erneut die begehrte Siegerschärpe mit nach Hause nehmen konnte.

Eine wahre Aufholfjagd gelang dem Team aus Sachsen, die nach der Dressur noch auf dem sechsten Platz lagen. Dank Nullrunden im Gelände konnte das Team einige Plätze gutmachen und lag vor dem abschließenden Springen bereits mit nur knapp drei Punkten Abstand auf dem zweiten Platz. Auch wenn hier und da eine Stange fiel, konnten sie den Silberplatz wahren und schlussendlich bei der Siegerehrung die Medaille mit -114,7 Punkten in Empfang nehmen. Es ritten Anja Schöniger mit Wyonetta, Tabea Glänzel mit Schoensgreen Contaami, Linda Stiefelmeyer mit Lauscheblitz und Jessica Nagy mit Filou.

Dank zweier Nullrunden im Parcours konnte das Team aus Westfalen noch den Sprung aufs Treppchen schaffen und sicherte sich die Bronzemedaille mit -120,1 Punkten, nachdem sie nach dem Gelände noch auf dem vierten Rang gelegen hatten. Es ritten Leni Lehnard mit Dragonero Rb, Nadine Bieniak mit Diletto, Luke Vogelsänger mit Galiano de Melandrie, Lea-Sophie Denker mit My Creganna Mor.

Die weiteren Teamrangierungen im Bundeswettkampf:
4. Hessen: – 125,0 (Marlene Hayessen/Huaso; Aline Stahn-Pippert/Campinas; Ida Marie Schmitz/Tango; Theresa Kisselbach/ Danos Sergeant)
5. Schleswig-Holstein: -1116,0 (Iliane Hannalisa Hein/ Akeby’s Quemiro Silla; Kaddur Kelkha/ Schneewalzer; Samantha Josephine Schade/ Helena)
6. Hannover: -1151,1 (Antonia von Baath/ FRH Gentle Willowbee H; Ayleen Stuhr/ Shuggersissi As Well; Wiebke Schindewolf/ Lilo; Carl Constantin von Ziegner/ A Beauty Girl)
7. Hamburg: -2042,5 (Katharina-Luise Steinkraus/Agamemnon; Henna Friederike Grüllich/ Elton Vdr; Jule Krueger/ Julio van den Bosch)

BUNDESWETTKAMPF Endergebnis CCI2*-L Mannschaftswertung

Einzelwertung CCI2*-L

Die Einzelwertung der CCI2*-L war offen ausgeschrieben, sodass neben den Teamreitern auch Einzelreiter an der Prüfung teilnehmen konnten. Der begehrte große Wanderpokal für den Sieger der Einzelwertung ging in diesem Jahr nach Sachsen: Es siegte Anja Schöniger im Sattel der dunkelbraunen achtjährigen DSP-Stute Wyonetta (Züchter: Falkmar Kaufmann; Besitzer: Marcel Rudolph) mit ihrem Dressurergebnis von -30,6 Punkten. Für die Stute war es erst die vierte internationale Vielseitigkeitsprüfung. In Westerstede war sie im Juni in ihrer ersten CCI3*-Prüfung auf Anhieb Sechste geworden.

Platz 2 in der offenen Wertung der CCI2*-L belegte Johanna Marloh mit Vince V (Züchter: Matthias Vorreier; Besitzer: Marloh Sportpferde GbR). Nach einem Dressurresultat von -27,4 Punkten und einem fehlerfreien Geländeritt lag das Paar vor dem abschließenden Springen sogar in Führung. Ein Abwurf am Einsprung der ersten Kombination kostete jedoch den Sieg in der ersten langen Prüfung des 7-jährigen Hannoveraners von Viscount. Im Juni konnte er mit der angehenden Pferdewirtschaftsmeisterin im Sattel seine erste CCI2*-S in Westerstede auf Anhieb gewinnen. Der dritte Rang ging an eine Reiterin des Teams aus Hannover, nämlich Antonia von Baath mit dem 7-jährigen FRH Gentle Willowbee H (Züchter: Eventerzucht Hansen; Besitzer: Markus & Swantje Hansen). Für den Hannoveraner war es die zweite lange 2*-Prüfung nach der Premiere in Westerstede. Dort konnte er die Prüfung mit seiner Ausbilderin im Sattel direkt gewinnen. In Bad Harzburg kamen zu den -29,3 Punkten aus der Dressur lediglich vier Zeitstrafpunkte aus dem Gelände hinzu, sodass das Endergebnis -33,3 Punkte betrug.

Lena Scheepers konnte in diesem Jahr Rang vier in der offenen Wertung und den Bronzerang in der Einzelwertung des Bundeswettkampfes belegen. Mit La Mum (Züchter: Heinrich Bergendahl; Besitzerin: Reiterin) ist sie eine wahre Bundeswettkampfspezialistin. Bereits vier Male kam sie bei dieser Prüfung auf das Treppchen. 2019 in Hambach belegten sie den Silberrang, 2021 und 2023 gewann sie sogar die Einzelwertung und nun kam 2024 die bronzene Medaille hinzu. Zum Dressurergebnis von -30,9 Punkten kam nach einem fehlerfreien Geländeritt lediglich ein Abwurf im Parcours hinzu, sodass das Endergebnis -34,9 Punkte betrug. Auch Platz 5 in der offenen Wertung ging ins Rheinland, nämlich an Christel Heyl, die mit Emery THC (Besitzer: Stephan Heyl) an den Start ging. Nach der Dressur lag sie mit -34,9 Punkten noch an 22. Stelle, konnte jedoch durch Nullrunden im Springen und Gelände im Leaderboard nach oben klettern. Nicht nur auf dem Pferd ist die 57-jährige dem Vielseitigkeitssport verbunden, auch in ihrer Freizeit unterstützt sie die IGV KV Kleve, die im rheinischen Rheurdt jährlich eine internationale Vielseitigkeit ausrichtet, als erste Vorsitzende.

Weitere platzierte deutsche Paare in der Einzelwertung der CCI2*-L: 7. Nadine Bieniak mit Diletto (-36,9); 8. Rebecca Herter mit de Cœur (-37,3); 9. Maren Moldenhauer mit Grisu (-37,5); 10. Marlene Hayessen (-38,9); 11. Leni Lehnard mit Dragonero Rb (-39,2); 12. Tabea Glänzel (-39,8).

Endergebnis CCI2*-L Einzelwertung

Das rheinische Siegerteam beim Bundeswettkampf 2024 in Bad Harzburg. V.l.n.r: Christel Heyl mit Emery THC, Maren Moldenhauer mit Grisu, Nela Scheepers mit La Mum und Rebecca Herter mit de Cœur Foto: Jodie Miller Photography

CCI3*-S: Sieg geht nach Dänemark

Während in diesem Jahr der Fokus der Veranstaltung auf dem Bundeswettkampf lag, trug der Verein für Vielseitigkeitsreiten Bad Harzburg traditionell auch eine CCI3*-S Prüfung aus. Hier gewann ein Gast aus Dänemark, nämlich der Olympionike Peter T. Flarup mit der Holsteiner Stute Gamegirl Impe von Chico’s Boy und -30,5 Punkten. Nur knapp dahinter konnte sich die 22-jährige Linn Sophie Mauchert mit dem 10-jährigen Oldenburger Lou Daymen OLD (Züchterin und Besitzerin: Anja Mauchertt) über den zweiten Platz freuen. Zu ihrem Dressurergebnis von -30,9 Punkten kamen lediglich 1,6 Zeitstrafpunkte aus dem Gelände hinzu. Dank der drittschnellsten Geländerunde der Prüfung und einer fehlerfreien Runde im Parcours konnten die beiden in ihrer erst zweiten gemeinsamen 3*-Prüfung nach Westerstede im Juni direkt in die Top 3 reiten. Ebenfalls aufs ,,Treppchen” ritt Berit Schulz mit der 10-jährigen Holsteiner Stute Caja (Züchter: Lorenz Lassen; Besitzerin: Reiterin). Im vergangenen Jahr konnte das Paar die CCI2*-S in Westerstede für sich entscheiden war in diesem Jahr in Westerstede und Emmeloord auch bereits auf 3*-Niveau platziert. Mit -25,4 Punkten absolvierte das Paar die beste Dressurprüfung des 30-köpfigen Starterfeldes. 7,2 Zeitstrafpunkte im Gelände sowie in Abwurf im Parcours bedeuteten allerdings ein Endergebnis von -36,6 Punkten und somit Platz 3.

Rang 4 ging an Aline Stahn-Pippert und die 13-jährige Clarimo-Tochter Clear Thing (Züchter: Karl Rohleder; Besitzer: Gerhard Fröhlich). -31,7 Punkte aus der Dressur, 6 Zeitstrafpunkte im Gelände und eine Nullrunde im abschließenden Springen bedeuteten nach dem Sieg in der CCI2*-S in Hamm vor einigen Wochen die erste Top 5 Platzierung in einer CCI3*-S für das Paar vom Gut Waitzrodt in Hessen. Die erst 17-jährige Paulina Borowitza aus dem sächsischen Panitzsch belegte mit dem 16-jährigen Trakehner Royal Favorite (Züchter: Trakehner Gestüt Elbersdorf; Besitzerin: Claudia Dathe) Platz 5 in der CCI3*-S. 33 Minuspunkte aus der Dressur, nur 1,2 Zeitstrafpunkte für 3 Sekunden Überschreitung der Bestzeit und ein Abwurf am letzten Hindernis des Parcours addierten sich zu insgesamt -38,2 Punkten. Royal Favorite wurde bis 2019 von Katharina Grupen geritten, die mit dem Harlem Go-Sohn 2017 bei der Junioren-EM in der Vielseitigkeit die Goldmedaille mit dem Team im irischen Millstreet holte.

Weitere platzierte deutsche Paare in der Einzelwertung der CCI3*-S: 6. Heike Jahncke mit Olimond’s Quibelle (-38,7); 8. Sabrina Mertens mit La Duma (-39,6); 10. Jutta Reuter mit Diacontina (-40,3).

Endergebnis CCI3*-S

CCI2*-S: Kein Vorbeikommen an Anna-Lena Schaaf und Dubi Du 

In der CCI2*-S gab es in Bad Harzburg kein Vorbeikommen an Anna Lena Schaaf und Dubi Du (Besitzerin: Gunda Hamann). Sie ritten als eines von nur zwei Paaren in der Prüfung ,,Doppelnull” und siegten mit ihrem Dressurergebnis von -28,4 Punkten. Seit Beginn diesen Jahres sitzt die amtierende U25 Deutsche Meisterin im Sattel des 11-jährigen Hannoveraners von Duke of Hearts xx, der unter dem in Deutschland lebenden Spanier Esteban Benitez Valle bereits bis CCI3*-L erfolgreich war. Bislang konnte sich die Sportsoldatin mit Dubi Du bereits dreimal auf 2*-Niveau platzieren, nun folgte der erste Sieg. Nachdem Ende vergangenen Jahres Anna Lena ihre Erfolgsstute Lagona OLD verkaufte und ihre Langzeitpartnerin Fairytale in diesem Jahr bereits 17 Jahre alt ist, könnte Dubi Du neben dem 7-jährigen Orlando potenziell ein Pferd sein, mit dem Leni in Zukunft an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen könnte.

Zweiter in der Prüfung wurde Christoph Fingerhut mit dem 8-jährigen Trakehner Come Closer (Züchter: Burkhard Wahler; Besitzerin: Heike Grebe) und -31,4 Punkten. Das Paar arbeitete sich Dank zweier Nullrunden im Gelände und im Springen von Platz 12 nach der Dressur bis auf Platz 2 nach vorn. Der Muttervater Abendtanz ist auch gleichzeitig der Vater von Sweetwaters Ziethen TSF, der 2020 unter Sophie Leube die WM der siebenjährigen Vielseitigkeitspferde gewinnen konnte. Ebenfalls nah an der silbernen Schleife war Felicia von Baath mit Donna Fiderella (Züchterin: Jeannine Elisa Marie Zöbelein; Besitzerin: Kerstin Zöbelein). Nach einer Dressur mit über 70 Prozentpunkten und einem Nullfehlerritt lag das Paar auf Rang 2 vor dem abschließenden Springen. Ein Abwurf am Einsprung der zweiten Kombination ließ das Punktekonto allerdings auf -33,7 Punkte ansteigen, sodass sie knapp hinter Christoph Fingerhut und Come Closer rutschten. Für das Paar bedeutet dies nach Luhmühlen im April bereits die zweite Top 3 Platzierung in einer CCI2*-S in dieser Saison.

Die 10-jährige Oldenburger-Stute Chicca-Sun belegte mit ihrer Reiterin Martina Tödt Rang 4 in der CCI2*-S. -31,9 Punkte aus der Dressur, 3,2 Zeitstrafpunkte für acht Sekunden Zeitüberschreitung und eine von nur sechs Nullrunden im abschließenden Springen bedeuteten ein Endergebnis von -35,1 Punkten. Für die Landwirtin, die in Wahlstedt in Schleswig-Holstein einen Pensionsstall betreibt, ist es die erste 2*-Platzierung in dieser Saison. Ebenfalls in den Top 5 landete Kim Yvette Kailing mit ihrer eigenen 9-jährigen Stute Sanbuca mit 35,9 Minuspunkten. -31,9 Punkte lautete die Bewertung für die Dressurvorstellung des Paares. Dank einer Nullrunde im Gelände konnten sie sich von Platz 14 nach der Dressur auf Platz 6 nach der zweiten Teilprüfung verbessern. Trotz eines Abwurfes konnten die beiden im Abschlussspringen noch einen Platz gutmachen und sich schlussendlich den fünften Platz sichern. Für die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie aus Hannover war es die erste 2*-Platzierung im Sattel von Sanbuca.

Weitere platzierte deutsche Paare in der Einzelwertung der CCI2*-S: 6. Lena Saxe und Charter 08 M2s (-36,1); 7. Emily Johanna Wolfschmitt und First-Class (-36,9); 8. Juliana Steinhagen und Donald (-27,9); 12. Dirk Schrade und Cinderella (-42,9).

Endergebnis CCI2*-S

CCI1*-Intro: Erster internationaler Sieg für Jona Isabell Heine

Ihren ersten internationalen Sieg konnte sich die 15-jährige Jona Isabell Heine im Sattel von Cero Song sichern (Züchter: Lutz Grochowski; Besitzerin: Franca Lüdeke) in Bad Harzburg feiern. Sie ritt ihr Dressurergebnis von -29,0 Punkten ,,nach Hause” und konnte somit die goldene Schleife in Empfang nehmen. Der bereits 18-jährige Cero Song war von Franca Lüdeke bis CCI4*-S vorgestellt worden. Nachdem diese allerdings Ende 2019 den Vielseitigkeitssport aufgab verschwand Cero Song für drei jähre von der Bildfläche und ging keine Turniere. Anfang 2023 wechselte er dann zu Familie Heine nach Schleswig-Holstein, wo Jona direkt die ersten Erfolge feiern konnte und unter anderem die Einzelwertung beim Nachwuchschampionat 2023 für sich entscheiden konnte.

Platz 2 ging an Linn Sophie Mauchert und den 8-jährigen Oldenburger Ilay d’Olympe (Besitzerin: Anja Mauchert) mit -33,8 Punkten. Nach der Dressur hatte das Paar noch auf Platz 14 gelegen, konnte sich jedoch mit einer von nur drei Doppelnullrunden in der mit 51 Starterpaaren besetzten Prüfung bis auf den Silberrang verbessern. Dritte wurde die 17-jährige Emily Johanna Wolfschmitt vom PSV Hannover mit der Asagao-Tochter Tullibards Highwaytosucess (Besitzer: Meike & Alexander Wolfschmitt). -36,5 Strafpunkte setzten sich aus dem Dressurergebnis von -34,9 Punkten aus der Dressur und weiteren 1,6 Zeitstrafpunkten aus dem Gelände zusammen. Für die erst 6-jährige Irish Sport Horse Stute war es die allererste internationale Prüfung.

Endergebnis CCI1*-Intro

Ein wahrer Ehrenamtsheld im Interview: Elmar Siepmann vom RV Hamm-Rhynern

CCIO4*-NC-S Arville (BEL): Nationenpreis an das Team Deutschland und Einzelsieg für Calvin Böckmann