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Westerstede steht in den Startlöchern

Interview mit Turnierleiter Uwe Meyer

Es gibt gute Nachrichten aus Westerstede: Anfang letzter Woche wurde das Turnier behördlich genehmigt, sodass die ersten internationalen Prüfungen in Deutschland nun in den Startlöchern stehen. Die CCI3*-S Prüfung ist nun auch gleichzeitig die erste Wertungsprüfung des U25- Förderpreises. Wir konnten Uwe Meyer, den Turnierleiter des Ammerländer Reitclubs, der im letzten Jahr Ausrichter der Ländlichen Europameisterschaften war, heute ein paar Fragen stellen.

 

Buschreiter: Herr Meyer, eine freudige Nachricht von Ihnen zu allererst: Das Ordnungsamt hat Ihnen heute die Genehmigung für die Veranstaltung in Westerstede erteilt. Wie groß ist die Freude?

Natürlich freuen wir uns sehr, dass mit der offiziellen Genehmigung nun auch die letzte Hürde zu unserem Turnier genommen ist. Wir waren die ganze Zeit sehr positiv gestimmt und sahen unsere Chancen groß, dass unsere Veranstaltung stattfinden kann. Wir mussten den Behörden recht detailliert vorstellen, wie so ein Reitturnier abläuft. Dass Reiten grundsätzlich ein Sport mit relativ großen Abständen ist und wir auch unter den Auflagen zum Infektionsschutz ein Turnier auf die Beine stellen können. Damit konnten wir zum Glück überzeugen.

 

Buschreiter: In Coronazeiten ist ein „normales“ Turnier kaum möglich. Was mussten Sie umorganisieren und welche Auflagen sind zu erfüllen?

Durch die behördlichen Auflagen war es in diesem Jahr doch ein Mehraufwand. Wir haben mit Hilfe der Anregungen der FN einen Hygienekonzept aufgestellt und einen umfangreichen Infozettel für die Reiter entworfen, dem alle Regeln und wichtige organisatorische Hinweise zu entnehmen sind. Da steckt natürlich eine Menge vorausschauendes Denken und Planung drin. Die Reiter dürfen nur eine Begleitperson (bei mehreren Pferden eine dementsprechend angepasste Anzahl) mit auf das Turniergelände bringen, wir mussten die Anzahl der Toiletten mit Möglichkeit der Handreinigung erhöhen und haben die Gastronomie auf eine kleine Versorgung für Reiter und Pfleger reduziert. Und natürlich steckt ein großes logistisches Konzept hinter der ganzen Veranstaltung, um möglichst wenige Reiter gleichzeitig auf dem Turniergelände zu haben. Außerhalb der Geländestrecke und mit Ausnahme der Reiter zu Pferde wird empfohlen, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen.

 

Buschreiter: Sie haben eine sehr große Anzahl an Nennungen, vor allem in der VA und der CCI2*-S Prüfung. Wie organisieren Sie das Turnier, um diesen großen Starterfelder ihre Prüfungen zu ermöglichen?

Zu allererst haben wir das Turnier so umorganisiert, dass uns zwei volle Tage mehr zur Verfügung stehen. Wir beginnen nun schon dienstags mit den Geländepferdeprüfungen, sodass die jungen Pferde an dem Tag alle mit ihren Prüfungen durch sind und möglichst auch schon wieder in die Heimatställe reisen können. So möchten wir verhindern, dass sich viele gleichzeitig im Stallzelt aufhalten müssen. Die Bitte geht dementsprechend auch an die Reiter, sich nach ihren Ritten nicht unnötig lange auf dem Turniergelände aufzuhalten. Dies ist auch wichtig für die Parkflächen, denn diese sind durch die vorgegebenen Abstände limitiert. Die Dressur läuft parallel auf zwei Vierecken, alles unter Einhaltung der Abstände, um mögliche Infektionen zu verhindern. Die A Vielseitigkeit sollte eigentlich an einem Tag stattfinden, das ist aber mit 200 Nennungen nicht machbar, sodass diese nun samstags und sonntags geritten wird.

 

Buschreiter: Was motiviert Sie dazu, auch in diesen Zeiten ein so aufwändiges und arbeitsintensives Turnier auf die Beine zu stellen?

Wir haben in den letzten Jahren gesehen, was auf den Turnierplätzen im Ausland geboten und auf die Beine gestellt wird. Da gibt es ein enormes Prüfungsangebot, was die Reiter immer mehr ins Ausland zieht. Wir möchten gerne ein Angebot schaffen, das attraktiv ist, um die Reiter in Deutschland zu halten. Deshalb haben wir ein großes Prüfungsangebot ausgeschrieben, um den Reitern viele Möglichkeiten zu bieten. Nachdem dann die meisten Turniere aufgrund der Pandemie abgesagt wurden, haben wir uns mit unserem Team zusammengesetzt und beschlossen „jetzt erst recht!“. Unser Kernteam besteht aus circa 10 Personen, die sich um die verschiedensten Bereiche der Turnierorganisation kümmern. Was in diesem Jahr ganz besonders toll ist, dass uns sofort umliegende Vereine ihre Hilfe angeboten haben und unser Turnier tatkräftig unterstützen. Wir haben das große Glück, dass die GVO Versicherung, unser langjähriger Sponsor, uns auch in diesem Jahr nicht nur die Treue hält, sondern die Veranstaltung so ermöglicht. Wir haben den Platz, wir haben die Möglichkeiten, wir haben ein tolles Team mit vielen ehrenamtlichen Helfern und wir haben tolle Sponsoren. Das alles motiviert uns dazu und wir freuen uns auf unser diesjähriges Turnier.

Buschreiter: Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die Ausrichtung Ihres Turnieres und bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Zeit, die Sie sich für uns genommen haben. Danke!

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