Wie Ingrid Klimke bekannt gibt, wird die 13-jährige SAP Asha P aus dem Vielseitigkeitssport aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden und nun bei ihren Züchtern ihre zweite Karriere als Zuchtstute beginnen.
Die Askari-Tochter wurde von den Eheleuten Pietscher in Zethlingen im Norden von Sachsen-Anhalt aus ihrer Heraldik-Stute Hera gezogen und kam 2011 auf die Welt. Fünfjährig wurde sie von den Geschwistern Antje und Sabine Deparade an den Buschsport herangeführt und startete beim Bundeschampionat in Warendorf im Finale. Danach ging sie in den Besitz von Dr. Andreas Lauber und Ingrid Klimke über und wurde sechsjährig von Ingrid Klimke und teilweise auch von ihrer Tochter Greta Busacker auf dem Turnier vorgestellt. Auch 2017 reiste sie zum Bundeschampionat nach Warendorf, diesmal mit Ingrid Klimke im Sattel, wo sie erneut ins Finale einzog. In ihrer ersten internationalen Prüfung im Herbst desselben Jahres konnte sie in einer CIC1* direkt mit zwei Nullrunden im Springen und Gelände überzeugen.
So richtig in den Fokus der Buschcommunity rückte sie dann 2018, als sie bei sieben internationalen Starts sechsmal in den Top 5 landete und davon beeindruckende vier Prüfungen gewinnen konnte. Das Sahnehäubchen war sicherlich der Sieg bei der WM der jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion d’Angers, wo sie damals ebenfalls aufstrebende Pferde wie JL Dublin oder Banzai Du Loir hinter sich ließ.
2019 ging sie dann, gerade einmal achtjährig ihre ersten 4*-Prüfungen und absolvierte diese ebenfalls mit Bravur, anschließend gewann sie bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen die Silbermedaille und siegte im Herbst in Waregem (BEL) bei ihrem dritten Start auf 4*-Niveau. Daraufhin folgte die Berufung in den Championatskader, für das Corona-Jahr 2020. Einen ihrer größten Erfolge landete sie mit Sicherheit bei den verspätet stattfindenden Deutschen Meisterschaften im Oktober 2020 in Luhmühlen, wo sie sich auf dem äußerst selektiv gestalteten Geländeritt behaupten konnte und den Deutschen Meistertitel gewann. Zum Abschluss des Jahres kam außerdem der 4*-L Sieg in Pratoni del Vivaro (ITA) hinzu. Asha bestach dadurch, dass sie in der Dressur Bestnoten abliefern konnte, im Gelände äußerst zuverlässig war (bei 25 Geländestarts in internationalen Prüfungen gab es lediglich einen einzelnen Hindernisfehler) und auch im Parcours mit einer Nullfehlerquote von über 80% in Vielseitigkeitsspringen zu überzeuge wusste.
Leider folgte auf diese beispiellose Karriere eine wahre Pechsträhne: Anfang 2021 verletzte Asha sich im Training und musste pausieren, 2022 wurde sie wieder antrainiert woraufhin 2023 die ersten Starts nach der Pause erfolgten. Dann musste jedoch die Reiterin verletzungsbedingt aussetzen, sodass auch für Asha die Saison nach zwei Starts schon wieder beendet war. 2024 kamen sowohl Reiterin als auch Pferd fit aus dem Winter und starteten erneut gemeinsam durch. Ihr letzter großer Erfolg war Platz 3 in der CCI4*-L in Sopot Anfang Mai, mit dem das Paar sich sogar noch die formelle Olympia-Qualifikation sicherte. Im Anschluss war der Start bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen für Asha geplant, ein Turnierplatz der ihr in der Vergangenheit immer lag. Doch aufgrund einer Anordnung des Dressurausschusses verzichtete Ingrid Klimke auf den Start, um sich voll und ganz auf die Olympia-Sichtungen in der Dressur zu fokussieren.
Nun wurde Anfang August von Ingrid Klimke bekanntgegeben, dass Asha aus gesundheitlichen Gründen aus dem Sportgeschehen ausscheiden wird:
,,Früher als erwartet wird SAP Asha P aus gesundheitlichen Gründen ihre zweite Karriere als Zuchtstute beginnen. Asha ist ein absolutes Ausnahmepferd, auf das ich mich immer verlassen konnte. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit ihr so besondere Momente erleben durften! Zusammen mit dem Miteigentümer, Dr. Andreas Lauber, haben wir entschieden, dass Asha zurückgeht zu ihren Züchtern Andrea und Lutz Pietscher. Sie wird mit ihrer 32-jährigen Oma und weiteren Verwandten in der Herde für hoffentlich guten Nachwuchs sorgen. Carmen und ich haben Asha mit einem sehr guten Gefühl auf die großen und saftigen Weiden der Eheleute Pietscher in ihre alte Heimat zurückgebracht! Für uns war es schön zu erleben, wie Asha sich auf Anhieb sehr wohl gefühlt hat. Wir werden sie sehr vermissen!“