Österreich greift wieder nach dem vierten Stern: Erstmalig seit 2017 fand auf österreichischem Boden wieder eine CCI4*-S Prüfung statt. Von 2010 bis 2015 war diese Prüfung, damals noch als CIC3*-Prüfung, fester Bestandteil des Turniers im steirischen Feldbach. Anna Haag konnte mit ihrem bewährten Little Caterpillar den dritten Platz in der Neuauflage der CCI4*-S belegen. Nachwuchsreiterin Julia-Maria Lentrodt gewinnt zum zweiten Mal in Folge die CCI2*-S.
CCI4*-S: Erstmalig seit 2017 wieder 4*-Vielseitigkeit in Österreich
10 Starterpaare gingen in der wieder eingeführten CCI4*-S an den Start. Am Ende konnte der österreichische Championatsreiter Daniel Dunst den zweiten CCI4*-S Sieg seiner Karriere feiern. Sein vierbeiniger Partner war an diesem Wochenende der 15-jährige Westfale Chevalier (Züchter: Karl-Heinz Brinker) und er beendete die Prüfung mit -49,5 Punkten. Über ihre bisher beste CCI4*-S Platzierung konnte sich Anna Haag aus dem bayerischen Nördlingen mit dem selbstgezogenen Little Caterpillar freuen. Das bereits bis CCI3* mehrfach siegreiche Duo erzielte in der Dressur -35,6 Punkte und sammelte auf der Geländestrecke einige Zeitfehler für 47 Sekunden Zeitüberschreitung (18,8 Strafpunkte), blieb jedoch an den Sprüngen ohne Fehler. Im Springen fielen dann drei Stangen und es kamen 2,4 weitere Zeitstrafpunkte hinzu. Die beiden beendeten die Prüfung mit -68,8 Punkten auf einem hervorragenden dritten Platz.
Anna Haag sagt zu dem in Deutschland noch eher unbekannten Turnier: ,,Die ganze Veranstaltung war sehr gut organisiert. Es gab Prüfungen von 1* bis 4* und noch viele nationale Prüfungen – also ein volles Programm mit ungefähr insgesamt 170 genannten Pferden. Die Bedingungen und der Boden waren für alle Teilnehmer top. Die Atmosphäre vor Ort war toll mit einigen Attraktionen für die Besucher wie etwa einer Hüpfburg und einem Karussell. Es waren sehr viele Zuschauer aus der Region da, sodass richtige Volksfestatmosphäre aufkam. Außerdem gab es Freitag für alle Teilnehmenden und Helfer ein gemeinsames Abendessen mit Spanferkel, sodass man auch untereinander ins Gespräch kam. Gerade aus Sicht eines Amateurs hat mich die Veranstaltung wirklich überzeugt, da sowohl der sportliche Teil als auch das Drumherum stimmten und man bei solchen Turnieren auch einfach eher Mal die Chance hat weiter vorne mit dabei zu sein als bei den von Profis viel besuchten Veranstaltungen.“
CCI2*-S: Julia-Maria Lentrodt gewinnt zum zweiten Mal in Folge
Feldbach ist ihr Turnier: Bereits im vergangenen Jahr siegte die nun 15-jährige Julia Maria Lentrodt mit ihrer Irish Sport Horse Stute Tullibards Nobody Knows (Züchter: Hans Jürgen Kühnle; Besitzerin: Susanne Lentrodt) in der CCI2*-S und auch in diesem Jahr führte kein Weg an ihnen vorbei. Mit -30,9 Punkten lag das Duo aus Bayern nach der Dressur noch auf dem dritten Platz, konnte sich jedoch Dank einer von nur zwei fehlerfreien Runden im Parcours mit lediglich 1,6 Zeitstrafpunkten bereits an die Spitze des Starterfeldes setzen und bestätigte diese Position mit der einzigen fehlerfreien Runde innerhalb der Bestzeit im Gelände. Mit einem Endergebnis von -32,5 Punkten siegten sie schlussendlich mit über sieben Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten Rebecca Gerold mit Chewbacca F. Mit dem Sieg in der CCI2*-S gewann Lentrodt außerdem die Wertungsprüfung zum Alpe-Adria-Eventing-Trophy, einer Art Cup, der in der Vielseitigkeit in Österreich und Veranstaltungen in angrenzenden Ländern bzw. Regionen ausgetragen wird. Die Sieger und Platzierten der Wertungsprüfungen werden mit großzügigen zusätzlichen Geldpreisen bedacht.
Die Plätze 4 und 5 in der CCI2*-Sging an die 16-jährige Viktoria Puschnig mit ihren beiden Pferden Buena Vista und Lady Noir. Mit der 14-jährigen tschechischen Stute Buena Vista (Besitzer: Matthias Puschnig) war Puschnig in diesem Jahr erstmalig bei der DJM in Luhmühlen am Start. In Feldbach beendeten sie die Prüfung mit -49,6 Punkten auf Platz 4. Die nun 11-jährige österreichische Rappstute Lady Noir (Besitzerin: Reiterin) war unter dem Österreicher Robert Mandl bereits bis CCI4*-S unterwegs und konnte Platzierungen bis CCI3*-L holen. Für die Nachwuchsreiterin war es die erste 2*-Prüfung mit der Lyonara-Tochter. Sie beendeten das Turnier mit -52,7 Punkten auf dem 5. Rang.
CCI3*-S: Fouaad Mirza auf Rang 2
Auch der für Indien startende, aber in Bonn lebende Olympionike Fouaad Mirza hatte sich auf den Weg Richtung Süden gemacht und ging in der CCI3*-S an den Start. Hier platzierte er sich mit dem 10-jährigen KWPN-Stute Kriggy auf dem zweiten Rang hinter Charlotte Dobretsberger, die mit dem Oldenburger Simsalabim MT (Züchterin: Elisabeth Max-Theurer) nicht nur die CCI3*-S, sondern auch den Titel der österreichischen Staatsmeisterin gewinnen konnte. Die 36-jährige machte sich selbst ihr schönstes verfrühtes Geburtstagsgeschenk und siegte mit einem Endergebnis von -42,2 Punkten.
Mirza startete mit einem Ergebnis von -31,3 Punkten in die Prüfung, im Gelände addierten sich 10 Zeitstrafpunkte und im Parcours weitere 8 Strafpunkte für Abwürfe hinzu. Für die 10-jährige Schimmelstute war es die bisher beste Platzierung auf 3*-Niveau mit einem Endergebnis von -49,3 Punkten.

CCI4*-S
Pfingstturnier Wiesbaden 2023 27.05.23 Wiesbaden Schlosspark Biebrich
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27.05.23
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